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Zusammenhänge erkennen – aktuell hinterfragen

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Wann witd das Morden in der Ukraine beendet?

Wie die öffentlichen Medien berichten, haben die Außenminister der Mitgliedsstaaten der EU-Bürokratie in Brüssel weitere Sanktionen gegen Rußland beschlossen. Nun könnte man sagen, dass dieses Vorgehen bereits so lächerlich ist, so dass es nicht Wert ist, erneut kommentiert zu werden. Anderseits zeigt dieses Verhalten die Überheblichkeit der Außenminister in Europa, die offensichtlich glauben, sie würden mit ihren Sanktionen Rußland in irgendeiner Weise dazu bringen, eine andere Politik zu betreiben.

Zur Begründung dieser Sanktionen, die im Übrigen völkerrechtlich in keiner Weise zulässig sind, weil nur der Sicherheitsrat der UN-Sanktionen gegen einen anderen Staat verhängen kann, wird der Tod des russischen Oppositionspolitikers Nawalny genannt. Abgesehen davon, dass die Umstände des Todes von Nawalny zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nicht bekannt sind, ist es eine ausgesprochene Anmaßung von Politikern, direkten Einfluß auf die Innenpolitik eines anderen Staates auszuüben.
Die bisherigen sogenannten Sanktionen der europäischen Staaten gegen Russland haben nur dazu geführt, die eigene wirtschaftliche Entwicklung zu zerstören, so dass Russland damit kaum in seiner eigenen wirtschaftlichen Entwicklung gehindert wurde und die Eigenkräfte der Wirtschaft erheblich gestärkt hat. Die Verbindung zwischen Russland und China wurde immer intensiver, so dass die europäischen Staaten zusätzlich China immer stärker gemacht haben.

Auch die Reaktion der europäischen Staaten gegen Russland im Zusammenhang mit den Wahlen des russischen Staatspräsidenten Putin zeigen, wie sich die in der EU zusammengeschlossenen Staaten wieder einmal schizophren verhalten. Haben sie bei der Wahl des chinesischen Staatspräsidenten auch den gleichen Maßstab angelegt, den man jetzt bei Russland glaubt, anlegen zu müssen? Wie ist das mit den vielen anderen Staaten auf unserer Erdkugel, die nicht demokratisch sind und teilweise sogar durch Diktatoren regiert werden? Wollen die EU-Staaten jetzt Weltpolizei neben den USA spielen und glauben sie wirklich, dass man sie dabei auch noch ernst nimmt? Wohl kaum!

Die Energie, die man aktuell gegen Russland einsetzt, sollte vielmehr dazu genutzt werden, mit Russland gemeinsam einen Weg aus dem gegenwärtigen Dilemma zu finden. Mit Waffengewalt werden die europäischen Staaten keinen Erfolg haben. Es ist kindisch zu glauben, gegen eine Atommacht einen Krieg führen zu können und diesen dann auch noch zu gewinnen. Vielleicht sollten sich die Regierungschefs der EU-Staaten einmal fragen, warum die USA mittlerweile gegenüber Russland sehr viel zurückhaltender agieren, als dies von den europäischen Staaten zu beobachten ist.

Insofern haben sowohl Papst Franziskus als auch der Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Rolf Mützenich, bewiesen, dass ihnen die Realität noch nicht abhandengekommen ist. Es ist höchste Zeit, zusammen mit Russland – notfalls auch ohne die USA – nach Wegen zu suchen, wie die gegenwärtigen Auseinandersetzungen beendet werden können. Die Politik der europäischen Staaten gegenüber Russland ist gescheitert. Es wird Zeit, dass endlich die notwendigen Konsequenzen daraus gezogen werden. Die Ukraine ist jedenfalls keinesfalls ein Grund, einen Weltkrieg in Kauf zu nehmen.

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Die Sterntaler – ein Märchen, das uns aktuell noch heute vieles sagt

Die Sterntaler
Ein Märchen der Brüder Grimm

Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld.

Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s,“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben,“ und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin.

Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom Allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag.

In der Schule pflegte mein Deutschlehrer, Dr. Kade, nach einer Geschichte, die wir im Deutsch-Unterricht besprachen, die Frage zu stellen: 

„Was sagt uns diese Geschichte?“

Und ich erlaubte mir als Schüler die etwas aufmüpfige Antwort zu geben, die damals keinesfalls gut ankam: 

„Selbst denken macht uns schlauer!“

So überlasse ich es diesmal den Lesern meiner Seite, selbst darüber nachzudenken, was uns dieses Märchen noch heute sagen könnte. 

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Luisa Neubauer: Aktivismus lohnt sich

Die maßlose Selbstüberschätzung einer jungen Frau, die im Verlauf ihres bisherigen Lebens nur politische Agitation betrieben hat, wurde wieder aktuell deutlich in einem Interview, das der Deutschladfunk mit ihr führte.

Die Eingangsfrage des Interviews war sehr zutreffend gestellt: Hat Friday for Future selbst überhaupt noch eine Zukunft?  Mittlerweile wird auch für die breite Öffentlichkeit sichtbar, dass die Organisation Friday for Future keinesfalls die spontane Organisation von Schülern ist, die aus einer angeblichen Sorge um die Zerstörung der Welt durch die „menschengemachten“ Klimaprobleme beschlossen, aus Protest freitags nicht mehr zur Schule zu gehen. Sie ist vielmehr – genau wie die Organisation „Die letzte Generation“ – Teil amerikanischer Organisationen, die meinen, die gesamte Welt mit ihren gesellschaftspolitischen Vorstellungen „beglücken“ zu müssen. Luisa Neubauer, die selbst Mitglied der Partei Bündnis 90/ Die Grünen ist, scheint davon überzeugt zu sein, dass mit „Friday for Future“ eine Bewegung geschaffen wurde, die es bis dato nicht in Deutschland gegeben habe. Ihrer Meinung sei die „Klima-Krise“ jetzt bei allen Bürgern ins Bewußtsein gelangt und schreibt sich dies wesentlich ihrer Organisation zugute. Auf die Frage der Journalistin des Deutschlandfunks, wonach sie sich inzwischen nicht nur mit dem Klima befaßt, sondern für die Demokratie und gegen die AfD demonstriert und damit der eigentlich Markenkern der Organisation immer schwammiger wird, erwidert Neubauer, dass dies kein Widerspruch sei. Es müsse sichergestellt werden, dass alle „demokratischen“ Parteien sich für das Klima einsetzen müssen, denn es gäbe auch Parteien, die dieses Anliegen nicht vertreten. Dann fällt der entscheidende Satz, der darauf hinweist, worum es dieser Berufsdemonstrantin der Organisation Friday for Future eigentlich geht. „Heute reden wir über den industriellen Umbau“, meinte Luisa Neubauer, die sich wahrscheinlich gar nicht über die Folgen eines industriellen Umbaus im Klaren ist, weil ihr dazu wahrscheinlich jegliche Kenntnisse und Einblicke fehlen. Sie meint, dass es jetzt um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Busfahrer, denn diese seien notwendig, wenn die Verkehrswende gelingen soll. Das sei auch der Grund, warum zwischen ihrer Organisation und der Gewerkschaft Verdi eine Zusammenarbeit vereinbart wurde. Schließlich wolle man die „Transformation“ auch im Verkehrsbereich erreichen. Man müsse jetzt vom Reden ins Handeln kommen, sagt ausgerechnet eine junge Frau, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bisher außer Reden keine konkrete produktive Arbeit geleistet haben dürfte.

So ist es auch nicht überraschend, wenn diese junge Dame glaubt, der Rückgang der Emissionen durch die Industrie sei ein Erfolg der Arbeit ihrer Demonstrationsgenossen. Sie hat offensichtlich gar nicht bemerkt, dass der Rückgang der Emissionen aufgrund der verantwortungslosen Politik ihrer Partei, der Grünen, verursacht wurde, die zu einem Voranschreiten der Deindustrialisierung in Deutschland geführt hat. Wenn nichts mehr produziert wird, wird die Luft immer klarer. Allerdings bleibt uns die Frau Neubauer die Antwort schuldig, wovon die Bürger zukünftig leben sollen. Von Luft und Sonne allein scheint dies jedenfalls nicht zu funktionieren. Wenn Luisa Neubauer großspurig meint: „Aktionismus lohnt sich“, dann darf man hinzufügen, ja, aber nur für die Berufsdemonstranten, die Bürger werden das anders sehen und Frau Neubauer fragen, wovon sie ihren Lebensunterhalt zukünftig bestreiten sollen. Es kann nämlich als gesichert angesehen werden, dass die meisten Bürger in Deutschland nicht aus dem Vermögen ihrer Eltern oder ihrer Angehörigen leben können, sondern ihren Lebensunterhalt selbst durch Arbeit verdienen müssen. Und dazu sind auch Industrieunternehmen als Arbeitgeber notwendig.

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In eigener Sache

Immer wieder wird lautstark verkündet, dass es in Deutschland keine Einschränkung der Meinungsäußerung gibt. Jeder könne sagen und schreiben, was er denke, vorausgesetzt, es erfülle nicht einen Straftatbestand des Strafgesetzbuches. Natürlich ist es heute auch möglich, eigene Gedanken auf Plattformen des Internets einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Eine direkte Zensur kann in der Regel nicht erfolgen, weil jeder Bürger selbst einen direkten Zugang zu den Informationsplattformen hat.

Auch ich, der die Internetseite „Bornemann-Aktuell“ betreibt und täglich Kommentare über aktuelle politische Themen veröffentliche, mache von dem im Grundgesetz verbrieften Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch. Was ich schreibe, lege ich (bisher) keiner Zensurbehörde vor, die darüber entscheidet, ob eine Veröffentlichung stattfinden darf oder nicht.

Jetzt überraschten mich doch zwei Vorfälle, die offensichtlich im Zusammenhang mit meiner Internetseite in einem Zusammenhang stehen.

Eine bereits vereinbarte Veranstaltung für einen Verein, bei dem ich als Regionalleiter ehrenamtlich tätig bin, wurde kurzfristig mit dem Hinweis abgesagt, dass man sich mit dem Inhalt meiner Internetseite befasst und festgestellt habe, dass die dort verbreitete Meinung nicht akzeptiert werden könne. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die geplante Veranstaltung mit dieser Internetseite nichts zu tun hatte.

Im Zusammenhang mit einem von mir monatlich geschriebenen Brief „in die Ewigkeit“, bei der jeweils ein Heiliger mit einem aktuellen Thema angesprochen wurde und der als Newsletter bei einer katholischen Kirchengemeinde erschien, war Anlaß zu einer Nachfrage, ob der Verfasser der Seite „Bornemann-Aktuell“ und des „Briefes in die Ewigkeit“ „die gleiche Person“ sei. Hintergrund dieser Anfrage, die Anlaß zu einem Gespräch mit dem Pfarrer dieser Gemeinde führte, war offensichtlich, dass nur noch solche Personen gefragt sind, die sich an die Mainstream-Richtlinien halten.

Wenn man den zwischenzeitlich veröffentlichten Brief der katholischen deutschen Bischöfe mit der Überschrift „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ mit Bewußtsein liest, dann wird erkennbar, wie auch die Kirche sich dem Handeln der gegenwärtigen Regierungsparteien voll angeschlossen hat, mit Begriffen einer rechtsradikalen Diktion diejenigen zu verunglimpfen versucht, die mit der gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Zielsetzung nicht einverstanden sind. Es ist erschreckend, dass sogar Bischöfe, denen man doch ein sehr differenziertes Denken unterstellen sollte, sich einer allgemeinen Polemik anschließen und sich dabei auf Quellen berufen, die höchst fragwürdig sind. Es ist sehr bedauerlich, dass mit einem solchen Vorgehen ein großer Teil der Bevölkerung in eine rechtsradikale Ecke gestellt wird, so daß damit die Spaltung der Gesellschaft immer weiter fortschreitet.

Man kann nur jeden Bürger ermuntern, seine Meinung frei und offen auch zu publizieren. Schweigen führt in der Regel dazu, dass Probleme nicht gelöst werden. Schweigen führt zu einer desolaten gesellschaftlichen Situation, die in einer Diktatur enden kann.

Die Internetseite „Bornemann-Aktuell“ wird auch weiterhin einen klaren Standpunkt beziehen. Dieser hat mit einem rechtsradikalen Gedankengut nichts zu tun. Allerdings werden Begriffe, die auf eine solche Richtung hinweisen sollen, wie zum Beispiel „völkisch“ gar nicht von den rechtsradikalen Personen verwendet, sondern sie werden von einigen linken Agitatoren als Kampfbegriffe gegen Andersdenkende verwendet. Das beste Beispiel ist, wie die Firma Correctiv den Begriff der „Deportation“ den Teilnehmern eines privaten Treffens in Potsdam unterstellte, obwohl die Teilnehmer des Treffens davon gar nicht sprachen, sondern Correctiv dieses Wort selbst in die Welt setzte.

Lassen wir uns nicht verunsichern und lassen uns nicht das freie Wort verbieten. Das ist der beste Weg, für die Erhaltung unserer Demokratie einzutreten.

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Die Bürgerräte sind aktuell eine Gefahr für den Parlamentarismus

Im Bundestag wurden heute die Ergebnisse eines sogenannten Bürgerrates vorgetragen. Durch Los bestimmte Bürger wurden ausgewählt und beschäftigten sich mit dem vorgegebenen Thema der Ernährung. Unter Anleitung einer fachlichen Moderation und mit Unterstützung von Beratern wurden dann nach intensiver Beratung Vorschläge erarbeitet und den Abgeordneten des Bundestages übergeben. Immhin wurde betont, dass über die Umsetzung dieser Vorschläge ausschließlich die Abgeordneten des Bundestages entscheiden werden.

Die Bundestagspräsidentin lobte die Arbeit dieses Bürgerrates und meinte, dass damit eine Stärkung der Demokratie erfolge. Bürger hätten die Möglichkeit, ihre Vorstellungen zu Sachproblemen der Gesellschaft direkt den Politikern nahe zu bringen.

Was so demokratisch klingt, ist jedoch eine gefährliche Entwicklung, die letztlich dazu führt, dass die Arbeit des gewählten Parlaments erheblich entwertet wird. Die Notwendigkeit von Bürgerräten impliziert, dass es notwendig ist, dass den Abgeordneten Sachverstand direkt von den Bürgern vermittelt werden sollte, damit sich die Arbeit der Politiker näher an den Bedürfnissen des Volkes orientiert.

Den per Los ausgewählten Bürgern, die sich in diesen Bürgerräten zusammenfinden, wird widerum vermittelt, sie haben einen direkten Einfluss auf die politische Entscheidungsfindung.

Betrachtet man die Idee und das Funktionieren dieser sogenannten Bürgerräte, dann werden doch eine Vielzahl von Fragen deutlich, deren Beantwortung darauf hinweist, dass hier die Grundsätze des parlamentarischen Systems infrage gestellt werden. Nach unserem Grundgesetz sind die gewählten und nicht durch Los bestimmten Abgeordneten „der Souverän“ des Volkes. Der Bundestag ist das einzige legitimierte Gremien, dass die Grundlagen der Politik und die Zielsetzung der Gesetzgeben zu bestimmen hat. Den Abgeordneten steht zur Beurteilung von fachlichen Fragen umfangreiche Hilfsmittel zur Verfügung. In den vom Gesetz vorgesehenen Fachausschüssen werden alle Grundsatzfragen vor einer endgültigen Verabschiedung im Parlament intensiv beraten. Ein wissenschaftlicher Dienst des Bundestages steht allen Abgeordneten zur Beantwortung von Grundsatzfragen in allen wissenschaftlichen Fachbereichen zur Verfügung. Zusätzlich haben die Abgeordneten die Möglichkeit, sich von externen Sachverständigen in den Ausschüssen beraten zu lassen. Insofern sind alle Voraussetzungen gegeben, dass die Abgeordneten allein bestimmen können und auch allein zu bestimmen haben, welche Themen sie als relevant ansehen. Alle Abgeordneten sollten ihr Ohr in ihren jeweiligen Wahlbezirken direkt an den Bürgern haben, die sie in den Bundestag gewählt haben oder von denen sie bei der nächsten Wahl gewählt werden wollen.

Insofern ist die Begründung für die nach dem Grundgesetz nicht vorgesehenen „Bürgerräten“ eine direkte Misstrauensfeststellung gegenüber dem gewählten Parlament. Es wird unterstellt, dass nur über die Bürgerräte der Wille des Volkes besser und direkter an das gewählte Parlament herangetragen werden könne. Es wird weiter unterstellt, dass sich die Abgeordneten mittlerweile soweit von den Bürgern entfernt haben, dass sie nicht mehr erkennen, welche Anliegen von den Bürgern selbst als wichtig erachtet werden.

Ein sehr gewichtiges und wahrscheinlich von vielen Bürgern gar nicht wahrgenommenes Problem der Bürgerräte ist jedoch die Beeinflussung der in diesen sogenannten Räten beteiligten Bürger. Es beginnt bereits mit der Festlegung der jeweiligen Themenfestlegung und geht dann weiter über die Auswirkungen der Moderation durch geschulte Mitarbeiter, die die anwesenden Mitglieder des Bürgerrates mit dem jeweiligen Thema fachlich vertraut machen sollen. Bereits die Frage, wer eigentlich die Auswahl dieser Moderatoren nach welchen Kriterien vornimmt, macht deutlich, dass eine direkte Einflussnahme der Verwaltungsbürokratie zwangsläufig vorhanden ist. Bei dem Bürgerrat, der sich mit Ernährungsfragen für Kinder und Jugendlichen befasste, war die Hauptmoderatorin, Jana Peters, Parteimitglied der Grünen und kandidierte für diese Partei 2021 für den Bundestag. Sie ist gleichzeitig Mitglied einer Beratungsfirma, die sich Fragen der Gesellschaft befasst. Die ifok ist wiederum Mitglied der Cadmus-Familie, die ein Zusammenschluss amerikanischer großer Stiftungen ist, die weltweit die Gesellschaften im Sinne amerikanischer Wertevorstellungen verändern wollen. Wie bereits bei Habeck und seinen Familienmitgliedern, die wichtige politische Ämter für die Grünen bekleiden, so führen auch hier wieder die politischen Quellen in Richtung der USA, die glauben, die gesamte Welt mit ihren Vorstellungen beglücken zu können.

Von daher gibt es jetzt eine völlig andere Gewichtung, wenn das Heil der Demokratie in den Bürgerräten gesehen wird. Eine bessere Einflussmöglichkeit von außen ist kaum vorstellbar. Man kann sich abschließend nur noch die Frage stellen, ob die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die gesamten Hintergründe dieser Politik durchschaut oder ob sie wirklich davon überzeugt ist, dass die Bürgerräte eine Bereicherung der demokratischen Entwicklung in Deutschland sind.

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Die Demokratie steht vor dem Abgrund

So einfach, wie man sich das gedacht hat, scheint es nun doch nicht zu sein. Ursprünglich hatte das OLG in Münster zwei Tage für die Verhandlung im Berufungsverfahren der AfD vorgesehen. Aktuell schien es so, als wenn das Gericht bereits eine Entscheidung getroffen hat, bevor es mit der eigentlichen Verhandlung beginnt. Natürlich wird der AfD vorgeworfen, eine Verschleppung des Verfahrens in Gang zu setzen. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass mittlerweile über 1.000 Seiten Gerichtsunterlagen vorliegen, die von der AfD jetzt innerhalb von Stunden beurteilt werden sollen. Es ist schon eigenartig, wenn sich die AfD auf rechtsstaatliche Grundsätze beruft, wird ihr unverzüglich vorgeworfen, unangemessen zu reagieren. Die Partei wird angegriffen ohne Beispiele. Wenn sie sich wehrt, wird ihr vorgeworfen, sie würde sich in einer Opferrolle sehen. Ja natürlich, das Opfer ist hier eindeutig die AfD. Opfer ist aber nicht nur die AfD, sondern auch die Demokratie in Deutschland, die von den sauberen Demokraten, die vorgeben, die Demokratie zu schützen, immer mehr demontiert wird. Immerhin hat das Gericht jetzt auch Fragen an das Verfassungsschutzamt gestellt, die dieses wohl nicht sofort beantworten konnte. Was sind das für V-Leute, die der Verfassungsschutz auf die AfD angesetzt hat? Welche Aufgabenstellung hatten diese Herren und auf welcher Rechtsgrundlage erfolgte der Einsatz dieser Geheimagenten des Verfassungsschutzes. Dabei ist zu beachten, dass es zum gegenwärtigen Stadium des Verfahrens noch immer um die Frage geht, ob der Verfassungsschutz berechtigt sei, die AfD als sogenannte rechtsradikale Organisation mit geheimdienstlichen Mitteln auszuforschen. Offensichtlich hat man beim Verfassungsschutz diese Frage bereits auch ohne Gerichtsbeschluss beantwortet und schon einmal Agenten gegen die AfD eingesetzt.

Es ist das legitime Recht einer jeden angegriffenen Partei vor Gericht, Beweisanträge zu stellen. Dabei geht es der AfD darum, dass der Verfassungsschutz endlich offenbart, welche konkreten Erkenntnisse gegen die AfD vorliegen, die das Grundgesetz infrage stellen. Es hat den Anschein, dass es bei dem jetzt anhängigen Verfahren wieder genau so geht wie immer, es werden Behauptungen in den Raum gestellt, die in keiner Weise substanziell unterlegt werden können. Diese Praxis scheint ohnehin mittlerweile das Mittel dieses „wehrhaften“ Rechtsstaates zu sein. Man wirft Dreck und scheint sich sicher zu sein, dass schon irgendetwas hängenbleibt.

Diese Methode wird mittlerweile virtuos von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten praktiziert. Unter dem vermeintlichen seriösen Anstrich einer journalistischen Recherche scheinen unzählige sogenannte „Rechercheteams“ tätig zu sein, die immer wieder neue rechtsradikale Hintergründe bei der AfD entdecken. Der Bürger muss sich langsam fragen, ob die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zu Außenstellen des Verfassungsschutzes geworden sind. Vielleicht sollten sie sich lieber wieder darum kümmern, ihren Hörern und Zuschauern objektive Nachrichten und Berichte zu vermitteln. Kriminalistische und geheimdienstliche Tätigkeiten sind keine Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Die zunehmende „Recherche-Aktivität“ der Sender steht in einem direkten Zusammenhang mit den bevorstehenden Landtagswahlen, vor denen die etablierten Parteien eine große Angst haben. Diese Angst bezieht sich nicht auf das Schicksal von Deutschland, sondern auf die Sorge, die eigene Macht zu verlieren.

Es ist immerhin bemerkenswert, dass das OLG jetzt selbst einräumt, mehr Zeit für das anstehende Verfahren zu benötigen. Wahrscheinlich geht es dabei nicht darum, eine objektive Wahrheit zu ermitteln, sondern ein Revisionsverfahren, das mit großer Wahrscheinlichkeit von der AfD angestrengt wird, nicht zu verlieren.

Eigentlich ist es mittlerweile auch egal, was das Gericht entscheidet. Ein großer Teil der Bürger hat längst zur Kenntnis genommen, dass die gegenwärtigen Repräsentanten des Staates alles versuchen, die politische Alternative in Deutschland möglichst dauerhaft zum Schweigen zu bringen. Die Wahlen werden zeigen, dass sich viele Bürger nicht belügen lassen. Sofern es nicht zu einer linken Diktatur kommt, der es gelingt, alle nicht genehmen Meinungen abzuschalten, könnte die Demokratie in Deutschland doch noch siegen. Sicher kann man allerdings nicht mehr sein.

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Die Angst vor der AfD gefährdet die Demokratie

Aktuell scheint eine regelrechte AfD-Hysterie ausgebrochen zu sein. Wenn man der verbreiteten sogenannten öffentlichen Meinung glauben würde, dann scheint die AfD bereits den Staat so unterwandert zu haben, dass ein neuer Führer bereits darauf wartet, die Demokratie in Grund und Boden zu rammen. Dabei sind es genau diejenigen, die mit allen Methoden versuchen, einen politischen Mitbewerber in eine Nazi-Ecke zu stellen und die unsere Demokratie nicht nur gefährden, sondern bereits massiv demontieren. Mit Schlagworten, unbewiesenen Behauptungen und scheinbaren journalistischen Recherchen, die keine journalistischen Recherchen, sondern eine mit kriminellen Methoden zusammengestellte angebliche Faktensammlung sind, die mit Vermutungen, Verdächtigungen und teilweise auch mit Lügen die Bürger davon abhalten will, dass sie sich nicht mehr an dem linksextremen Meinungsdiktat orientieren. Viele vermeintlich seriöse Persönlichkeiten und Institutionen lassen sich vor diesen Karren spannen, viele halten ihren Mund, weil sie Angst vor beruflichen und gesellschaftlichen Nachteilen haben. So ist in Deutschland inzwischen ein Klima der Angst und teilweise auch der Resignation entstanden. Die Spaltung der Gesellschaft schreitet in immer erschreckenden Dimensionen voran. Im privaten Bereich gibt es bereits Themen, die nicht mehr diskutiert werden, so dass die Spaltung der Gesellschaft bis in die Familien hineingreift.

Das politische Spiel, das hier betrieben wird, ist so durchsichtig, dass man eigentlich glauben könnte, die meisten Bürger durchschauen diese miesen Methoden derjenigen, die sich mit allen Mitteln an der Macht halten wollen. Trotz aller Diffamierungen und Verleumdungen ist es bisher nicht gelungen, einen großen Teil der noch selbstständig denkenden Bürger so zu beeinflussen, dass sie der Propaganda des linken Meinungsspektrums auf den Leim gehen. Die Zustimmung zur AfD ist nach den Umfragen nur geringfügig gesunken, wobei keiner weiß, ob dies nur deshalb so ist, weil sich viele Bürger nicht mehr offen auf Fragen äußern. Gefährlich ist allerdings, wie es die gegenwärtigen Kartellparteien geschafft haben, Begriffe und Wörter so umzudeuten, dass aus völlig wertneutralen Begriffen und Wörtern scheinbare rechtsradikale Gedanken abgeleitet werden. Wenn eine Europaabgeordnete von der AfD darauf hinweist, dass in den letzten Jahren eine massive Wanderung von Bevölkerungsteilen in der Welt stattgefunden hat, so ist dies eine Tatsache und kein rechtsradikales Gedankengut. Das Eintreten für sein eigenes Land ist keine Verachtung anderer Menschen, sondern das legitime Recht eines jeden Staatsbürgers, der für sein Land gegebenfalls auch sein eigenes Leben einsetzt. Diejenigen, die ständig von „völkischem Bewusstsein reden, sollten sich einmal mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland befassen. Das Grundgesetz geht noch immer davon aus, dass es für das deutsche Volk gilt. Auch die Inschrift am Reichstagsgebäude, das heute den Bundestag beherbergt trägt die Schrift: „Dem deutschen Volke“. Wenn die Firma Correctiv lügnerisch verbreitet, die AfD habe bei einem Geheimtreffen in Potsdam, das weder geheim noch verboten war, von Deportation unliebsamer Bürger geredet und es sich später herausstellt, dass die Firma Correctiv selbst diese Formulierung in die Welt gesetzt hat, dann kann sich jeder denkende Bürger selbst ein Bild machen, mit welchen Methoden aktuell versucht wird, eine politische Gefahr für die gegenwärtigen Regierenden auszuschalten. Mit steigender Zustimmung der AfD bei den Bürgern wird die Angst der sogenannten Ampelparteien immer größer, abgewählt zu werden. Anstelle einer Diffamierungskampagne sollte man sich lieber endlich dazu aufraffen, wieder eine Politik für den Bürger zu machen. Die Politiker sollten einmal nachlesen, was sie bei der Übernahme ihrer Ämter geschworen haben. Sie sind nicht die Vertreter anderer Staaten, sondern haben die Interessen der deutschen Bürger, die sie in ihr Amt gewählt haben, zu vertreten.

Es besteht der Eindruck, dass die gegenwärtigen Kampagnen einerseits die Bürger verunsichern sollen, so dass sie nicht mehr wissen, wem sie glauben sollen und anderseits von der Unfähigkeit der Politiker ablenken, die es geschafft haben, Deutschland innerhalb von zwei Jahren wirtschaftlich so zu ruinieren, dass Deutschland mittlerweile das Schlusslicht der Länder bei der wirtschaftlichen Entwicklung ist.

Es wird sehr aufschlussreich sein, wie das Oberverwaltungsgericht Münster im Berufungsverfahren der AfD entscheiden wird. Auch in diesem Zusammenhang scheint – wenn man die öffentlichen Medien verfolgt – die Entscheidung bereits getroffen zu sein. Bemerkenswert ist, dass das Gericht nur zwei Tage für die Verhandlung angesetzt hatte. Wie man in der kurzen Zeit zu einem ausgewogenen Urteil kommen will. Darf zumindest hinterfragt werden. Wir gehen nicht davon aus, dass die Faktenlage so eindeutig ist, dass eine Enscheidung für oder gegen die AfD in dieser Geschwindigkeit getroffen werden könnte. Aber warum soll es nicht auch einmal bei der Justiz ein Wunder geben.

 

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Die Feinde der Meinungsfreiheit blasen zur großen Gegenoffensive

Die Bürger können sich aktuell nur noch verwundert die Augen reiben. Da veröffentlicht die Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen in Bremen unter der flammenden Überschrift: „Wehrhafte Demokratie: Bremer Koalition gibt Anstoß für mögliches AfD-Verfahren.“ Gerade eine Partei, die für die Spaltung in dieser Gesellschaft wesentliche Anteile hat, die die Bürger Glauben machte, sie träte für die Natur und den Frieden ein und macht in Wirklichkeit genau das Gegenteil. Ihr „feministische“ Außenministerin spricht sich für Langstrecken-Waffen für die Ukraine aus, damit endlich der Sieg gegen Rußland erreicht werden kann, obwohl es wahrscheinlicher ist, dass der dritte Weltkrieg angezettelt wird. Eine Partei, die zielstrebig dafür gesorgt hat, dass die Meinungsfreiheit immer mehr gefährdet wird, weil diese Partei vorschreibt, was als „sagbar“ gilt. Wer sich nicht daran hält wird sofort als Rechtsradikaler oder als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt.

Es ist natürlich nicht überraschend, dass Parteien, die sich diesem Meinungsdiktat der sogenannten Grünen nicht unterwerfen, bekämpft werden müssen. Die sogenannten Grünen haben durchaus recht, wenn sie in ihrem Aufruf schreiben: „Es ist fünf Minuten vor 12“, allerdings sollten sie anfügen, dass dies bedeutet, dass wir bereits kurz vor einer linken-woken Genderdiktatur stehen. Genau dagegen muß sich die „wehrhafte Demokratie“ wenden. Die Grünen schrecken nicht vor Lügen zurück, wenn es gilt, den politischen Gegner zu diskretisieren. Obwohl mittlerweile erwiesen ist, dass die Propagandafirma „Correctiv“ im Zusammenhang mit der sogenannten Geheimkonferenz Behauptungen aufgestellt hat, die sich im nachhinein als Lüge herausstellten, wird jetzt wieder von der Fraktion der Partei Bündnis 90/Die Grünen in Bremen auf diese sogenannten „Recherchen“ der Firma Correktiv verwiesen. Was ist das für ein Demokratieverständnis, wenn mit faschistischen Methoden verhindert werden soll, dass eine Partei, die von den Bürgern gewählt worden ist, an der politischen Arbeit gehindert wird. Was heißt hier „politische Unterwanderung“? Es ist eine Unterwanderung des demokratischen Bewußtseins, wenn politische Mehrheiten, die sich von dem linken-woken Meinungsbrei abheben, als „Unterwanderung“ angesehen werden. Mit dieser Erklärung entlarven sich die Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linken Parteien, die offensichtlich Probleme haben, wenn ihre eigene politische Mehrheit im Rahme von Wahlen gefährdet ist. Die Linksparteien in Bremen haben recht, wenn sie schreiben, dass die AfD eine gefährliche Partei ist, weil sie die Macht der Linksparteien offensichtlich beendet. Die Bürger haben bemerkt, dass sie von Politikern geführt worden sind, die Deutschland mittlerweile regelrecht vor die Wand gefahren haben. Es wäre längst möglich gewesen, dass die linken Politiker, wie Frau Faeser, Herr Habeck u. a. dafür gesorgt hätten, dass ein Verbotsverfahren gegen die AfD eingeleitet wird. Allerdings wäre es dann erforderlich, dass nicht nur unbewiesene Behauptungen in den Raum gestellt werden, sondern die angebliche Verfassungsfeindlichkeit durch Fakten unterlegt ist. Aber mit Fakten haben linke Politiker noch nie Politik gemacht. Ihre Politik besteht aus ideologischen Grundsätzen, die als das neue Evangelium den Bürgern „nahegebracht“ werden.

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Die Ukraine muss den Krieg beenden

Aktuell können es viele Bürger nicht mehr hören, wie man versucht, sie für den Krieg gegen Russland zu motivieren. Wir haben es immer gesagt und bleiben dabei, der Krieg in der Ukraine ist kein Krieg, an dem sich Deutschland hätte beteiligen sollen und sich weiter beteiligt, denn Russland hat zu Beginn der Auseinandersetzung mit der Ukraine keinesfalls den Krieg gegen Deutschland erklärt. In diesem Zusammenhang ist ein Interview im Kontra-Funk mit einem Rechtsanwalt aus Iserlohn sehr aufschlußreich gewesen. Es stellt sich durchaus die berechtigte Frage, ob sich Deutschland nach § 13 Völkerstrafrecht rechtswidrig verhält. Wenn deutsche Offiziere darüber beraten, wie sie die Brücke zwischen dem russischen Festland und der Krim wirkungsvoll mit Hilfe von Taurus-Raketen zerstören, dann sind dies Aktivitäten, um einen Angriff gegen Rußland durchzuführen. Die Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland gegen die Verletzung des Völkerrechts, die ein Anwalt beim Generalbundesanwalt eingelegt hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit zurückgewiesen werden. Man wird argumentieren, dass die Krim von Russland widerrechtlich annektiert wurde, so daß es sich um ukrainisches Staatsgebiet handelt. Dabei werden die gesamten Umstände, die zu dem Verhalten Russlands bei der Wieder-Eingliederung der Krim in das russische Staatsgebiet geführt haben, negiert. Wie dem auch sei, ein Angriff Deutschlands auf die Krimbrücke wird von Russland mit großer Wahrscheinlichkeit nicht als Petitesse behandelt werden, sondern dürfte erhebliche militärische Konsequenzen zur Folge haben.
Wenn der französische Präsident Macron und das Vereinigte Königreich von Groß-Britannien meinen, gegen Russland Krieg führen zu müssen, dann ist das kein Grund für Deutschland, sich diesem Wahnsinn anzuschließen. Insofern kann man die Haltung des Bundeskanzlers Scholz nur mit Respekt zur Kenntnis nehmen und hoffen, dass er bei dieser seiner Auffassung auch bleibt.
Die Worte des Papstes Franziskus, wonach die Ukraine den Mut haben sollte, die weiße Fahne zu hissen, fielen erwartungsgemäß bei den Kriegsbefürwortern auf erheblichen Widerspruch. Dabei hat der Papst Recht, wenn er darauf hinweist, dass der Zeitpunkt bereits überschritten ist, zu dem endlich die Einsicht der ukrainischen Politiker kommen müßte, das sinnlose Abschlachten ihrer eigenen jungen Männer zu beenden. Der Krieg gegen Rußland – egal warum er begonnen wurde – ist nicht zu gewinnen, so daß es zu einem dauerhaften Waffenstillstand – um einmal den Formulierung der ehemaligen Bundeskanzlerin Merkel zu bemühen – keine vernünftige Alternative gibt. Die Alternative wäre ein weiteres Abschlachten junger ukrainischer Männer billigend in Kauf zu nehmen, um dann am Ende vor einem endgültigen Scherbenhaufen zu stehen.
Jahrzehntelang gehörte es zu den „Erziehungsmaßnahmen“ der USA und ihrer Verbündeten, den deutschen Bürgern einzuhämmern, dass von Deutschland nie wieder ein Krieg ausgehen dürfe. Jetzt, nachdem die Deutschen nicht mehr „kriegstüchtig“ sind und dies auch nicht mehr werden wollen, scheint dies auch nicht richtig zu sein. Es ist jedoch zu hoffen, dass die deutschen Bürger deutlich zu erkennen geben, dass sie nicht bereit sind, sich vor den Wagen anderer Mächte spannen zu lassen, die ihren Krieg gegen Rußland führen, um vermeintliche westliche Werte nach Rußland zu tragen. Deutschland sollte aus dem ersten und zweiten Weltkrieg gelernt haben. In beiden Kriegen war zum Schluß Deutschland der Verlierer. Genau so würde es auch diesmal wieder sein.

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Das tapfere Schneiderlein – Die erfolgreichen Politiker

Das tapfere Schneiderlein

ein Märchen der Gebrüder Grimm (1812)

An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief: „Gut Mus feil! Gut Mus feil!“ Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein
zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief: „Hier herauf, liebe Frau, hier wird sie ihre Ware los.“

Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem schweren Korbe zu dem Schneider herauf und musste die Töpfe sämtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich: „Das Mus scheint mir gut, wieg sie mir doch vier Lot ab, liebe Frau, wenn’s auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.“  Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig fort. „Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen“, rief das Schneiderlein, „und soll mir Kraft und Stärke geben“, holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. „Das wird nicht bitter schmecken“, sprach er, „aber erst will ich den Wams fertig machen, eh ich anbeiße.“ Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere  Stiche.

Indes stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so dass sie herangelockt wurden und sich scharenweise darauf niederließen. „Ei, wer hat euch eingeladen?“ sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. Die Fliegen aber, die kein Deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern kamen in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einem Tuchlappen, und „wart, ich will es  euch geben!“ schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine. „Bist du so ein Kerl?“ sprach er und musste selbst seine Tapferkeit bewundern, „das soll die ganze Stadt erfahren.“ Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf „siebene auf einen Streich!“

„Ei was Stadt! „ sprach er weiter, „die ganze Welt soll’s erfahren! Und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen. Der Schneider band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit. Eh er abzog, suchte er im Haus herum, ob nichts da wäre, was er mitnehmen könnte, er fand aber nichts als einen alten Käs, den steckte er ein. Vor dem Tore bemerkte er einen Vogel, der sich im Gesträuch gefangen hatte, der musste zu dem Käse in die Tasche. Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die Beine, und weil er leicht und behend war, fühlte er keine Müdigkeit.

Der Weg führte ihn auf einen Berg, und als er den höchsten Gipfel erreicht hatte, so sass da ein gewaltiger Riese und schaute sich ganz gemächlich um. Das Schneiderlein ging beherzt auf ihn zu, redete ihn an und sprach: „Guten Tag, Kamerad, gelt, du sitzest da und besiehst dir die weitläufige Welt? Ich bin eben auf dem Wege dahin und will mich versuchen. Hast du Lust mitzugehen?“

Der Riese sah den Schneider verächtlich an und sprach: „Du Lump! du miserabler Kerl!“ „Das wäre!“ antwortete das Schneiderlein, knöpfte den Rock auf und zeigte dem Riesen den Gürtel, „da kannst du lesen, was ich für ein Mann bin.“ Der Riese las: „Siebene auf einen
Streich“, meinte, das wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte, und kriegte ein wenig Respekt vor dem kleinen Kerl. Doch wollte er ihn erst prüfen, nahm einen Stein in die Hand, und drückte ihn zusammen, dass das Wasser heraustropfte. „Das mach mir
nach“, sprach der Riese, „wenn du Stärke hast.“

„Ist’s weiter nichts?“ sagte das Schneiderlein, „das ist bei unsereinem Spielwerk“, griff in die Tasche, holte den weichen Käs und drückte ihn, dass der Saft herauslief. „Gelt“, sprach er, „das war ein wenig besser?“

Der Riese wusste nicht, was er sagen sollte, und konnte es von dem Männlein nicht glauben. Da hob der Riese einen Stein auf und warf ihn so hoch, dass man ihn mit Augen kaum noch sehen konnte: „Nun, du Erpelmännchen, das tu mir nach.“

„Gut geworfen“, sagte der Schneider, „aber der Stein hat doch wieder zur Erde herabfallen müssen, ich will dir einen werfen, der soll gar nicht wiederkommen“; griff in die Tasche, nahm den Vogel und warf ihn in die Luft. Der Vogel, froh über seine Freiheit, stieg auf, flog
fort und kam nicht wieder. „Wie gefällt dir das Stückchen, Kamerad?“ fragte der Schneider. „Werfen kannst du wohl“, sagte der Riese, „aber nun wollen wir sehen, ob du imstande bist, etwas Ordentliches zu tragen.“ Er führte das Schneiderlein zu einem mächtigen Eichbaum,
der da gefällt auf dem Boden lag, und sagte „wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum aus dem Walde heraustragen.“

„Gerne“, antwortete der kleine Mann, „nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will die Äste mit dem Gezweig aufheben und tragen, das ist doch das Schwerste.“ Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter, der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und der Riese, der sich nicht umsehen konnte, musste den ganzen Baum und das Schneiderlein noch obendrein forttragen. Es war da hinten ganz lustig und guter Dinge, pfiff das Liedchen „es ritten drei Schneider zum Tore hinaus“, als wär das Baumtragen ein Kinderspiel. Der Riese, nachdem er ein Stück Wegs die schwere Last fortgeschleppt hatte, konnte nicht weiter und rief: „Hör, ich muss den Baum fallen lassen.“

Der Schneider sprang behendiglich herab, fasste den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn getragen hätte, und sprach zum Riesen: „Du bist ein so großer Kerl und kannst den Baum nicht einmal tragen.“

Sie gingen zusammen weiter, und als sie an einem Kirschbaum vorbeigingen, fasste der Riese die Krone des Baums, wo die zeitigsten Früchte hingen, bog sie herab, gab sie dem Schneider in die Hand und hieß ihn essen. Das Schneiderlein aber war viel zu schwach, um den Baum zu halten, und als der Riese losließ, fuhr der Baum in die Höhe, und der Schneider ward mit in die Luft geschnellt. Als er wieder ohne Schaden herabgefallen war, sprach der Riese: „Was ist das, hast du nicht Kraft, die schwache Gerte zu halten?“

„An der Kraft fehlt es nicht“, antwortete das Schneiderlein, „meinst du, das wäre etwas für einen, der siebene mit einem Streich getroffen hat? Ich bin über den Baum gesprungen, weil die Jäger da unten in das Gebüsch schießen. Spring nach, wenn dus vermagst.“ Der Riese
machte den Versuch, konnte aber nicht über den Baum kommen, sondern blieb in den Ästen hängen, also dass das Schneiderlein auch hier die Oberhand behielt.

Der Riese sprach: „Wenn du ein so tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere Höhle und übernachte bei uns.“ Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. Als sie in der Höhle anlangten, saßen da noch andere Riesen beim Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf in der Hand und ass davon. Das Schneiderlein sah sich um und dachte: „Es ist doch hier viel weitläufiger als in meiner Werkstatt.“ Der Riese wies ihm ein Bett an und sagte, er sollte sich hineinlegen und ausschlafen. Dem Schneiderlein war aber das Bett zu groß, er legte sich nicht hinein, sondern kroch in eine Ecke.

Als es Mitternacht war und der Riese meinte, das Schneiderlein läge in tiefem Schlafe, so stand er auf, nahm eine große Eisenstange und schlug das Bett mit einem Schlag durch, und meinte, er hätte dem Grashüpfer den Garaus gemacht.

Mit dem frühsten Morgen gingen die Riesen in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig und verwegen daher geschritten. Die Riesen erschraken, fürchteten, es schlüge sie alle tot, und liefen in einer Hast fort.

Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen Nase nach. Nachdem es lange gewandert war, kam es in den Hof eines königlichen Palastes, und da es Müdigkeit empfand, so legte es sich ins Gras und schlief ein. Während es da lag, kamen die Leute, betrachteten es von allen Seiten und lasen auf dem Gürtel: „Siebene auf einen Streich.“ „Ach“, sprachen sie, „was will der große Kriegsheld hier mitten im Frieden? Das muss ein mächtiger Herr sein.“ Sie gingen und meldeten es dem König, und meinten, wenn Krieg ausbrechen sollte, wäre das ein wichtiger und nützlicher Mann, den man um keinen Preis fortlassen dürfte.

Dem König gefiel der Rat, und er schickte einen von seinen Hofleuten an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht wäre, Kriegsdienste anbieten. Der Abgesandte blieb bei dem Schläfer stehen, wartete, bis er seine Glieder streckte und die Augen aufschlug, und
brachte dann seinen Antrag vor. „Eben deshalb bin ich hierher gekommen“, antwortete er, „ich bin bereit, in des Königs Dienste zu treten.“ Also ward er ehrenvoll empfangen und ihm
eine besondere Wohnung angewiesen. Die Kriegsleute aber waren dem Schneiderlein aufgesessen und wünschten, es wäre tausend Meilen weit weg. „Was soll daraus werden?“ sprachen sie untereinander, „wenn wir Zank mit ihm kriegen und er haut zu, so fallen auf jeden Streich siebene. Da kann unsereiner nicht bestehen.“ Also fassten sie einen Entschluss, begaben sich allesamt zum König und baten um ihren Abschied. „Wir sind nicht gemacht“, sprachen sie, „neben einem Mann auszuhalten, der siebene auf einen Streich schlägt.“ Der König war traurig, dass er um des einen willen alle seine treuen Diener verlieren sollte, wünschte, dass seine Augen ihn nie gesehen hätten, und wäre ihn gerne wieder los gewesen. Aber er getraute sich nicht, ihm den Abschied zu geben, weil er fürchtete, er möchte ihn samt seinem Volke totschlagen und sich auf den königlichen Thron setzen.

Er sann lange hin und her, endlich fand er einen Rat. Er schickte zu dem Schneiderlein und ließ ihm sagen, weil er ein so großer Kriegsheld wäre, so wollte er ihm ein Anerbieten
machen. In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen, die mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen großen Schaden stifteten, niemand dürfte sich ihnen nahen, ohne sich in Lebensgefahr zu setzen. Wenn er diese beiden Riesen überwände und tötete, so wollte er ihm
seine einzige Tochter zur Gemahlin geben und das halbe Königreich zur Ehesteuer; auch sollten hundert Reiter mitziehen und ihm Beistand leisten. „Das wäre so etwas für einen Mann, wie du bist“, dachte das Schneiderlein, „eine schöne Königstochter und ein halbes Königreich wird einem nicht alle Tage angeboten.“

„0 ja“, gab er zur Antwort, „die Riesen will ich schon bändigen, und habe die hundert Reiter dabei nicht nötig: wer siebene auf einen Streich trifft, braucht sich vor zweien nicht zu fürchten.“

Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten ihm. Als er zu dem Rand des Waldes kam, sprach er zu seinen Begleitern: „Bleibt hier nur halten, ich will schon allein mit den Riesen fertig werden.“ Dann sprang er in den Wald hinein und schaute sich rechts und links um. Über ein Weilchen erblickte er beide Riesen: sie lagen unter einem Baume und schliefen und schnarchten dabei, dass sich die Äste auf- und niederbogen. Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit auf den Baum. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einen Ast, bis es gerade über die Schläfer zu sitzen kam, und liess dem einen Riesen einen Stein nach dem andern auf die Brust fallen. Der Riese spürte lange nichts, doch endlich wachte er auf, stieß seinen Gesellen an und sprach: „Was schlägst du mich?“ „Du träumst“, sagte der andere, „ich schlage dich nicht.“ Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab. „Was soll das?“ rief der andere, „warum wirfst du mich?“

„Ich werfe dich nicht“, antwortete der erste und brummte. Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie müde waren, ließen sie´s gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fing sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem
ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust. „Das ist zu arg!“ schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stieß seinen Gesellen wider den Baum, dass dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher Münze, und sie gerieten in solche Wut, dass sie Bäume ausrissen, aufeinander losschlugen, so lang, bis sie endlich beide zugleich tot auf die Erde fielen. Nun sprang das Schneiderlein herab. „Ein Glück nur“, sprach es, „dass sie den Baum, auf dem ich saß, nicht ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen auf einen andere springen
müssen; doch unsereiner ist flüchtig!“ Es zog sein Schwert und versetzte jedem ein paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann ging es hinaus zu den Reitern und sprach: „Die Arbeit ist getan, ich habe beiden den Garaus gemacht; aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Not Bäume ausgerissen und sich gewehrt, doch das hilft alles nichts, wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich schlägt.“

„Seid Ihr denn nicht verwundet?“ fragten die Reiter. „Das hat gute Wege“, antwortete der Schneider, „kein Haar haben sie mir gekrümmt.“ Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald hinein; da fanden sie die Riesen in ihrem Blute
schwimmend, und ringsherum lagen die ausgerissenen Bäume. Das Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene Belohnung, den aber reute sein Versprechen und er sann aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte. „Ehe du meine Tochter und das
halbe Reich erhältst“, sprach er zu ihm, „musst du noch eine Heldentat vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn, das großen Schaden anrichtet, das musst du erst einfangen.“

„Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen; siebene auf einen Streich, das ist meine Sache.“ Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit, ging hinaus in den Wald, und hieß abermals die, welche ihm zugeordnet waren, außen warten.

Er bauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen. „Sachte, sachte“, sprach er, „so geschwind geht das nicht“, blieb stehen und wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich hinter den Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den Baum und spießte sein Horn so fest in den Stamm, dass es nicht Kraft genug hatte, es wieder herauszuziehen, und so war es gefangen. „Jetzt hab ich das Vöglein“, sagte der Schneider,
kam hinter dem Baum hervor, legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in Ordnung war, führte er das Tier ab und brachte es dem König.

Der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden tat; die Jäger sollten ihm Beistand leisten. „Gerne“, sprach der
Schneider, „das ist ein Kinderspiel.“ Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie waren´s wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, dass sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen.

Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen; der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das
Schwein war hinter ihm hergelaufen, er aber hüpfte außen herum und schlug die Türe hinter ihm zu; da war das wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die mussten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen; der Held aber begab sich zum Könige, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten musste und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab. Hätte er gewusst, dass kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten, und aus einem Schneider ein König gemacht.

Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach: „Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die
Ohren schlagen.“ Da merkte sie, in welcher Gasse der junge Herr geboren war, klagte am andern Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anders als ein Schneider wäre. Der König sprach ihr Trost zu und sagte: „Lass in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen außen stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt führt.“ Die Frau war damit zufrieden, des Königs Waffenträger aber, der alles mit angehört
hatte, war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag. „Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben“, sagte das Schneiderlein.

Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett; als sie glaubte, er sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Tür und legte sich wieder. Das Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn es schlief, fing an mit heller Stimme zu rufen: „Junge, mach den Wams
und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! Ich habe siebene mit einem Streiche getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn fortgeführt und ein Wildschwein gefangen, und sollte mich vor denen fürchten, die draußen vor der Kammer
stehen!“ Als diese den Schneider sprechen hörten, überkam sie eine große Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag König.

Das Märchen der Gebrüder Grimm zeigt, wie die Mechanismen der Macht funktionieren. In der Politik kann man erfolgreich sein, wenn man genug Unverschämtheit besitzt, anderen etwas vorzumachen, was man gar nicht hat. Es ist eben nur wichtig, konsequent so zu tun, als sei man von seiner eigenen Sache überzeugt. Man benötigt Glück, denn nur wenn die anderen die Unvermögenheit der vermeintlich Mächtigen nicht durchschauen, lassen sie diese gewähren, weil sie sonst befürchten, selbst vernichtet zu werden. Zur erfolgreichen Machtausübung bedarf es eben Personen, die so wenig Vertrauen zu sich selbst haben, dass die Mächtigen in ihrem Handeln nicht gehindert werden. Es sind allerdings auch immer Plagiateure notwendig, so wie in dem Märchen dies der König ist. Sie vermitteln dem Volk gegenüber, wie mächtig und erfolgreich die Politiker sind. Aktuell übernehmen diese Rolle einige Schauspieler, Sänger, aber auch Bischöfe und Journalisten, die eine Aura verbreiten, die dem Volk das Gefühl geben, sie könnten den Politikern bedingungslos folgen.