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Ein Brief in die Ewigkeit – vielleicht auch aktuell zum Nachdenken

Lieber heiliger Franziskus,

beim morgendlichen Aufwachen wird man von den schlimmen Ereignissen, die sich aktuell in unserer Welt ereignen, regelrecht überschüttet. Es ist als wenn jemand einen Eimer mit Jauche ausschütten würde.

Welcher Gegensatz tut sich aber auf, wenn man anstelle der morgendlichen Nachrichten der irdischen Welt, Deinen Sonnengesang hört oder liest und feststellt, dass es notwendig ist, sich einmal mit der Schönheit, mit dem Reichtum und auch mit der Glorie der Natur zu befassen. Es wird deutlich, dass wir als Menschen nur ein kleiner Teil dieses gewaltigen Kosmos sind, den eine Kraft geschaffen hat, die wir ehrfürchtig als Gott bezeichnen.

Du hast uns darauf hingewiesen, dass es in dieser Welt nicht nur die Menschen gibt, die sich in einem Wahnsinn der Selbstüberschätzung auch als die Krone der Schöpfung bezeichnen. Dabei merken sie gar nicht, dass auch sie nur ein Teil dieser Schöpfung sind und neben ihnen ein großes Heer von Tieren aller Art existieren, die genauso ein Teil der von Gott erschaffenen Schöpfung sind, wie wir Menschen.

Heiliger Franziskus, Du hast darauf hingewiesen, dass wir dankbar sein sollten, für die Mutter Erde, die wir wahrlich nicht nur symbolisch mit Füßen treten. Du hast uns gesagt, dass wir den Wind, das Wasser und das Feuer viel mehr als wichtigen Bestandteil unserer Umgebung, man kann auch sagen unserer Welt ansehen sollten, nein ansehen müssten. Wir sollten in dem Mond, der uns – neben der Sonne – am deutlichsten jeden Tag und jede Nacht sichtbar ist, erkennen, dass es dahinter weitere Dimensionen von Welten, die wir nicht kennen und wahrscheinlich auch nie erkennen werden, gibt.

So wie jede Kreatur und damit sind Menschen und Tiere gleichermaßen gemeint, ein Recht zum Leben auf dieser Erde haben, so haben auch die Naturgewalten in Gestalt des Wassers, des Feuers und des Windes, der sich zum Sturm aufbauen kann, ihren Sinn und werden sich kaum durch das Verhalten der Menschen ändern. Wie sensibel Tiere, die von uns oft so abfällig angesehen werden, sein können, beobachte ich an unserem Cooper, einem Straßenhund aus Rumänien und unserer Katze Mikesch. Als Cooper zu uns aus dem Tierheim kam, traute er sich nicht an halboffenen Türen durchzugehen. Mikesch unser Kater zeigte Cooper, indem er sich mitteln in den offenen Türrahmen legte, dass man ohne Gefahr durchgehen kann. Eine Katze brachte einem Hund, der kein Vertrauen mehr zu seiner Umwelt hatte, das Vertrauen wieder bei. Warum beschreibe ich diese Situation? Weil es uns zwei Dinge zeigt: Sie macht sichtbar, dass Lebewesen miteinander intensiv kommunizieren und ohne Lehrgänge und Schulungen Menschlichkeit zeigen, auch wenn es „nur“ Tiere sind. Und zweitens, weil Tiere untereinander auch über die einzelnen Tiergattungen oder Rassen hinaus tiefe Beziehungen entwickeln können, die uns Menschen, die wir immer behaupten, die Krone der Schöpfung zu sein, teilweise abhanden gekommen sind.

Du, lieber Franziskus hast uns gezeigt, dass wir wieder vielmehr auf die Größe und ich sage es auch ganz bewusst, auf die Glorie der Natur und seine Schöpfung hinsehen sollten, um wieder die Kreaturen, seien es Menschen, Tiere oder Pflanzen als Schöpfung Gottes anzusehen. Wenn wir dies tun würden, dann würden auch Feindschaften zwischen Israel und Palästina nicht möglich sein. Die Juden und die Palästinenser würden sich als Teil der gesamten Schöpfung und als Brüder und Schwestern ansehen, die eigentlich gemeinsam im Lob und im Gebet Gott zu danken hätten, dass er sie geschaffen hat. Sie würden gemeinsam dafür sorgen, dass alle Menschen genug zum Essen und zu Trinken hätten und alles unternehmen, diese Natur nicht mit Raketen und Bomben zu zerstören. Sie würden erkennen, dass alle von dem gemeinsamen Gott geschaffen worden sind und keiner das Recht hat, sich über ein anderes Volk zu stellen und dieses sogar zu vernichten.

Heiliger Franziskus sende einen Impuls in diese zerstrittene Welt, die nicht mehr erkennt, dass es wieder höchste Zeit ist, sich gemeinsam als Teil der Schöpfung zu sehen, die eben nicht zwischen Rassen bei den Menschen und Rassen bei den Tieren unterscheidet.

Vielleicht, lieber Franziskus wird es wieder möglich sein, dass beide Grüße Schalom oder Salem alaikum wieder ihre eigentliche Bedeutung zurückerlangen, nämlich: Friede sei mit Dir!

Lieber heiliger Franziskus, mit dem Wunsch, dass Deine Gedanken wieder verstärkt in das Bewusstsein der Menschen in der irdischen Welt gerückt werden,

grüßt Dich Dein Erdenbürger Jörg-Michael Bornemann

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Ein fiktiver Brief in die Ewigkeit mit der Hoffnung auf eine Antwort

Liebe Bürger Babyloniens in der schönen Landschaft von Schinar, dem heutigen Irak,

leider konnte ich in den heiligen Schriften nicht herausfinden, wer damals Euer Führer gewesen ist, so dass ich diesen natürlich auch persönlich angeredet hätte. Es kann aber auch sein, dass es einen solchen Führer nicht gegeben hat, weil ihr basisdemokratisch glaubtet, einen solchen nicht zu benötigen.

Ich habe bereits als Kind von Euren Großtaten gehört, als Ihr Euch so mächtig glaubtet, sogar einen Turm zu bauen, der bis in den Himmel reicht. Da es in unserer heutigen Welt wieder Leute gibt, die Euch nacheifern wollen und ihren derzeitigen Mitbürgern gegenüber erzählen, dass auch heute der Mensch in der Lage sei, Türme zu bauen, die bis in den Himmel reichen, möchte ich Euch Fragen stellen, um zu verstehen, warum Ihr damals Euren Turm dann doch nicht zu Ende bauen konntet.

Ihr habt doch damals alle eine Sprache gesprochen, die Euch als Volk stark gemacht hatte. Die gemeinsame Sprache und die Einigkeit führten dazu, dass ihr Euch in der Lage gesehen habt, Großes gemeinsam zu beginnen und durchzuführen. Vielleicht fehlte Euch damals doch eine charismatische Person, die darauf hinwies, dass Menschen nicht im Scheinglauben einer absoluten Machtfülle in eine menschliche Vermessenheit geraten durften. Ein solches Verhalten verstellt dann den Blick dafür, dass Menschen mit ihrer Macht gleichgültig, ob sie im Jenseits oder im Diesseits leben, verantwortlich umgehen müssen, um nicht die menschliche Verantwortung zu verlieren, die notwendig ist, dass Bauvorhaben der Menschen für die Welt nicht zum Unglück werden. Mit der charismatischen Person könnte man vielleicht Gott selbst bezeichnen, weil der Mensch wohl doch nicht ohne seinen Schöpfer handeln kann.

Liebe Bürger in Babylonien, vielleicht könnt Ihr doch Eure Erfahrungen mit uns im Diesseits teilen. Auch jetzt scheinen sich die Dinge im Diesseits zu wiederholen. Es wird bei uns noch nicht einmal mehr eine gemeinsame Sprache gesprochen, was dazu führt, dass die Verständigung sehr schwierig geworden ist. Gleichzeitig meinen aber viele, dass Sie erneut Türme bauen können, die noch höher und weiter in den Himmel reichen als Euer damaliger Turm, der in einem großen Trümmerhaufen endete. Die heutigen Türme sind nicht nur aus Stein und Beton, sondern zeigen sich teilweise in einer maßlosen intellektuellen Überheblichkeit, die den Eindruck vermittelt, dass der Mensch alles selbst verändern kann und sogar Naturgewalten so steuern könnte, wie er es glaubt machen zu müssen.

War die Sprachverwirrung bei Euch damals die Ursache, dass Ihr nicht mehr die Grenzen Eures Tuns besprechen konntet, oder war die Zertrümmerung des Turms die Folge der dann eingetretenen Sprachlosigkeit? Vielleicht ist es auch heute die nicht mehr vorhandene sprachliche Verständigung der Menschen, die zu dem gleichen Verhalten der Bürger in Babylon führt.

Glaubt Ihr, liebe Bürger von Babylon, dass es heute noch Menschen gibt, auf die man hört, damit nicht ein zweiter Turmbau zu Babel,  zum Scheitern verurteilt ist?

Ich hoffe auf eine rechtzeitige Antwort aus dem Jenseitsund grüße Euch herzlich aus dem Diesseits

Eurer Erdenbürger Jörg-Michael Bornemann