Seit Jahren ist in den Kirchen eine zunehmende Politisierung festzustellen. Bei der evangelischen Kirche geschieht dies nun schon seit Jahrzehnten, wobei der Umfang der politischen Agitation mittlerweile schon einen Umfang angenommen hat, der viele Christen sich von dieser Kirche abwenden lässt. Aber auch die katholische Kirche hat sich im Zusammenwirken mit der evangelischen Kirche sich zunehmend zu einer regelrechten linkslastigen Agitationseinrichtung entwickelt.
Beide Kirchen haben sich inzwischen angemaßt, Kirchenmitglieder, die Mitglied bei der AfD sind, regelrecht auszugrenzen und nicht nur aus dem hauptamtlichen Dienst entfernt, sondern auch ehrenamtliche Funktionen nicht mehr zugelassen.
Wie arrogant, überheblich sich die Kirchen verhalten, wird immer wieder in den Stellungnahmen ersichtlich, die sich auf eine kirchliche Autorität beruft, allerdings immer mehr schwindet. Tausende Christen beider Kirchen haben diese inzwischen verlassen, weil sie die politische Infiltration einfach nicht mehr hinnehmen wollen. Mittlerweile sind auch Politiker nicht mehr bereit, diese Einmischung der Kirchen in die Politik hinzunehmen. Jüngstes Beispiel ist das Ausscheiden von Kramp-Karrenbauer aus dem Zentralrat der Katholiken.
Eine von dem Unterzeichner dieser Zeilen gestellte Anfrage an das Katholische Bistum Dresden Meißen wurde mit nichtssagenden Floskeln beantwortet, die erkennen ließen, dass man Andersdenkende gar nicht mehr ernst nimmt.
Als Herausgeber der Internetseite Bornemann-Aktuell stellte ich an das Bistum Dresden-Meißen – Pressestelle – folgende Anfrage:
Sehr geehrter Herr Baudisch,
als freier Journalist verfasse ich Kommentare und Artikel zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Zur Legitimation übersende ich Ihnen eine Kopie des Presseausweises.
Ich bitte um Stellungnahme des Ordinariats zu folgender Frage: Die CDU hat die seit Jahren von der AfD gestellten Forderungen im Zusammenhang mit der Migrantenpolitik 1:1 übernommen und will dazu heute einen entsprechenden Antrag im Bundestag stellen. Diese, jetzt von der CDU offensichtlich übernommene Auffassung der AfD zeigt entweder, dass die AfD von der Kirche bisher zu Unrecht angegriffen wurde, oder sie muss Konsequenzen der Kirche gegenüber der CDU haben. Welche Auffassung vertritt das Bistum in Dresden-Meißen?
Für eine zeitnahe Beantwortung wäre ich Ihnen sehr verbunden.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg-Michael Bornemann
Auf meine Anfrage wurde wie folgt geantwortet:
Sehr geehrter Herr Bornemann,
zu Ihrer Anfrage möchte ich Ihnen für das Bistum Dresden-Meißen gerne antworten. Die inhaltliche Distanz der Katholischen Kirche zur AfD beruht nicht allein auf Positionierungen zu einzelnen Politikfeldern oder politischen Fragen, sondern auf dem Menschen- und Gesellschaftsbild, das diese Partei und die Äußerungen ihrer Vertreterinnen und Vertreter prägt. Wir sehen darin einen diametralen Widerspruch zu zentralen Kernpunkten des christlichen Glaubens.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Baudisch
Pressesprecher
Aus dieser nichtssagenden Antwort, bei der man sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hat, inhaltlich konkret auf die Fragestellung einzugehen, wird erkennbar, auf welchem hohen Ross Repräsentanten der Kirchen glauben sitzen zu können. Sie verkennen dabei, dass sie immer mehr Zweifel bei ihren Mitgliedern wecken, ob die Kirche noch als ethischer Maßstab angesehen werden kann. Viele Christen verneinen dies und wenden sich – wenn überhaupt – anderen christlichen Gemeinschaften zu.
Die Kirchen sollten sich – um einmal im üblichen Mainstream-Jargon zu formulieren – auf ihre Kernaufgabe besinnen. Diese sollte die Verkündigung des Evangeliums und keine einseitige Parteipolitik sein. So wie die Kirchen sich aktuell verhalten, scheinen sie nur noch für Mitglieder zuständig zu sein, die sich einer linken Gesellschaftspolitik verpflichtet fühlen. Wenn man dem Pressesprecher des Bistums Dresden-Meißen folgen würde, dann scheint zu dem gegenwärtigen christlichen Weltbild auch die Auflösung der Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kind zu gehören. Unter solchen Voraussetzungen sollte man konsequenterweise auch auf die Weihnachtsgeschichte in der bisherigen – offensichtlich nicht mehr zeitgemäßen Ausprägung – verzichten. Denn dies ist ein wesentlicher Bestandteil der gegenwärtigen Gesellschaftspolitik der Ampelmänner. Das neue Personenstandswesen, das die FDP dieser Gesellschaft „geschenkt“ hat, scheint für das katholische Bistum kein Problem zu sein, denn dazu habe ich bisher keine Stellungnahmen von beiden Kirchen vernommen. Ein solches Menschenbild ist in der Tat menschenverachtend, weil es die persönliche Identtät einer Person beendet.
Schade, wie die Kirche immer mehr die Chance verpasst, gerade in der gegenwärtigen aufgeladenen Zeit, Heimat und Zuflucht der Gläubigen zu sein. Aber bereits der Begriff „Heimat“ ist so kontaminiert, dass man diesen Begriff besser aus dem deutschen Wortschaft streichen sollte.
Und bei einer solchen Entwicklung komme auch ich zu der Frage, ob man dieser Kirche noch als Mitglied angehören kann. Christsein hängt nicht von der Mitgiedschaft einer Kirche ab.