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Die Wahrheit über Butscha liegt irgendwo da draußen – die Darstellung der russischen Seite zu dem Vorgang in Butscha

Da nur Berichte und Stellungnahmen westlicher Medien verbreitet werden und die Gegendarstellung der beschuldigten Seite nicht erfolgt, wird nachfolgend die Darstellung der Vorgänge in Butscha von der russischen Seite veröffentlicht. 
Von meiner Seite kann die Darstellung der russischen Seite genauso wenig eingeschätzt werden, wie die einseitigen Darstellungen westlicher Medien. Es geht lediglich darum, dass interessierte Bürger beide Seiten zu einem Vorgang lesen und sich selbst eine eigene Meinung  bilden können. 
Was mich selbst bei den bisher veröffentlichten Bilder der Toten nachdenklich stimmt, ist die Feststellung, dass keine Blutspuren auf den Bildern zu erkennen sind. Diese hätten eigentlich bei diesen Bildern sichtbar sein müssen, wenn es sich nicht um nachgestellte Bilder handeln sollte. 
RT-DE 10.4.2022
Die Wahrheit über Butscha liegt irgendwo da draußen, ist aber vielleicht zu unbequem, um enthüllt zu werden. Es sollte ein Leichtes sein herauszufinden, was wirklich mit den massakrierten Zivilisten in der ukrainischen Stadt geschah.
Die Wahrheit über Butscha liegt irgendwo da draußenQuelle: AFP © Ronaldo Schemidt

von Scott Ritter

„Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst.“ Dieses Zitat wird Aischylos zugeschrieben, einem griechischen Tragödiendichter aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., der für seinen „ausgiebigen Gebrauch von Bildern, mythischen Anspielungen, erhabener Sprache, Wortspielen und Rätseln“ bekannt war. Es ist daher nur passend, dass ein Zitat des Mannes, der das Konzept jeder modernen Kriegspropaganda zum ersten Mal formulierte, in der heutigen Ukraine zum Leben erweckt wurde. Die Regierung in Kiew und ihre westlichen Berater für das Führen auch des Informationskrieges haben sich wohl alle dramaturgischen Mittel des Aischylos zunutze gemacht, um in der ukrainischen Stadt Butscha eine moderne Tragödie zu inszenieren. Und diese Tragödie offenbart, dass das Konzept der Lüge nicht nur ein Nebenprodukt ist, sondern auch als Kriegswaffe eingesetzt werden kann.

Die Hauptquelle für die Berichte über die Tragödie von Butscha ist ein von der ukrainischen Nationalpolizei aufgenommenes Video, auf dem zu sehen ist, wie einer ihrer Konvois durch eine Straße der Stadt fährt. Etwa ein Dutzend Leichen liegen auf der Fahrbahn, viele von ihnen scheinen gefesselt worden zu sein. Dieses Video hat sich viral verbreitet und eine Pandemie von Angst und Wut ausgelöst, die einen großen Teil der Welt erfasst und die Aufmerksamkeit der Staatsoberhäupter und des Oberhaupts der katholischen Kirche auf sich gezogen hat. Dies hat wiederum zu einer Flut von Verurteilungen und Empörung gegenüber Russland und seinem Präsidenten Wladimir Putin geführt. Der kausale Zusammenhang zwischen dem Video und dem weltweiten Eklat ist klar: Ersteres könnte ohne Letzteres nicht existieren.

Eine der ersten Lektionen in Sachen Objektivität besteht darin, die Dinge zu verlangsamen, um sicherzustellen, dass die Fakten nicht durch Emotionen vernebelt werden. Die Videoaufnahmen von Butscha sind verstörend. Es scheint, dass das Video in seiner jetzigen Form mit der ausdrücklichen Absicht veröffentlicht wurde, beim Betrachter eine tiefe „Schockstarre“ zu erzeugen. Wenn dies tatsächlich zutrifft, dann haben diejenigen, die es veröffentlicht haben – die ukrainische Nationalpolizei –, ihre kühnsten Erwartungen damit übertroffen. Oder die ihrer Berater, falls das so war.

Die Verbindung zwischen den Toten und dem russischen Militär wurde sofort hergestellt, ohne dass es irgendwelche faktenbasierten Daten zur Untermauerung gab. Und sie wurde anschließend in allen Medien – sowohl in den Mainstream-Medien als auch in den sozialen Medien – aufgegriffen. Jeder, der es wagte, das etablierte „Russland hat es getan“-Narrativ infrage zu stellen, wurde niedergeschrien und als „russischer Handlanger“ oder Schlimmeres abgetan.

Dass diese Schlussfolgerungen das Nebenprodukt einer Massenhysterie sind, ist nebensächlich – warum sollte man versuchen, objektiv zu sein, wenn das Narrativ jedem Stereotyp entspricht, das zuvor von denselben Leuten, die heute die Butscha-Geschichte nachplappern, sorgfältig zusammengestellt wurde? Die soziale „Vorkonditionierung“ eines Publikums, das an kritisches Denken nicht gewöhnt ist, ist ein wesentlicher Schritt, um dieses Publikum dazu zu bringen, alles, was ihm vorgesetzt wird, für bare Münze zu nehmen. Unabhängig davon, wie ungeheuerlich die Fakten der Geschichte die Glaubwürdigkeit strapazieren. Und um es klar zu sagen: Die ukrainische Darstellung der Ereignisse in Butscha wirkt nicht sehr glaubwürdig.

Die Chronologie der Erzählung ist ein erster Hinweis darauf, dass die von der Ukraine verbreitete und im Westen aufgegriffene Geschichte nicht das ist, was sie zu sein scheint. Es ist erwiesen, dass die russischen Truppen am 30. März aus Butscha abgezogen sind. Die ukrainische Nationalpolizei begann am 31. März mit dem Einmarsch in Butscha, und noch am selben Tag gab der Bürgermeister bekannt, dass die Stadt vollständig unter der Kontrolle der ukrainischen Behörden stehe.

Weder der Bürgermeister noch ein anderer ukrainischer Vertreter wies zu irgendeinem Zeitpunkt auf Massentötungen durch Russland hin. Das fragliche Video wurde von den ukrainischen Behörden am 2. April freigegeben; es ist nicht sicher, ob das Video schon früher oder an diesem Tag aufgenommen wurde. Fest steht, dass sich die auf dem Video gezeigten Bilder deutlich von der ursprünglichen Darstellung des Bürgermeisters unterscheiden.

Russland hat die Anschuldigungen vehement zurückgewiesen und eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt, um die vom russischen Außenministerium als „kriminelle Provokationen ukrainischer Soldaten und Radikaler“ bezeichneten Vorfälle in Butscha zu erörtern. Den Vorsitz im Sicherheitsrat hat Großbritannien inne. Und die britische Vertretung bei den Vereinten Nationen hat den russischen Antrag mit der Begründung abgelehnt, dass eine für Dienstag, den 5. April, angesetzte Diskussion über die Ukraine als Forum für jegliche Diskussion über Butscha dienen würde.

Man sollte meinen, dass der Sicherheitsrat, der sich in der Vergangenheit bereit gezeigt hat, kurzfristig zusammenzukommen, um die Ereignisse in der Ukraine zu erörtern, versuchen würde, dem Antrag Russlands in einer Angelegenheit von solcher Bedeutung nachzukommen. Das Ziel der Briten scheint jedoch nicht die rasche Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit zu sein, sondern vielmehr Zeit zu gewinnen, damit sich die politischen Auswirkungen des angeblichen Massakers in Butscha weiter entfalten können.

Ein Beispiel für diese Taktik ist die Reaktion von US-Präsident Joe Biden. „Sie haben gesehen, was in Butscha passiert ist“, erklärte er gegenüber Reportern und fügte hinzu, dass der russische Präsident Wladimir Putin „ein Kriegsverbrecher“ sei. Biden nutzte die Butscha-Krise, um sich für die Lieferung weiterer Waffen an die Ukraine einzusetzen. „Wir müssen die Ukraine weiterhin mit den Waffen versorgen, die sie braucht, um den Kampf fortzusetzen“, sagte er. „Und wir müssen alle Details zusammentragen, damit es zu einem Kriegsverbrechertribunal kommen kann.“

All dies sagt der Präsident eines Landes, das sich weigert, den Internationalen Strafgerichtshof anzuerkennen. Aus Gründen, die für jeden, der bereit ist, kritisch zu denken, offensichtlich sein sollten.

Zum Glück für Präsident Biden und die ukrainische Regierung kündigte Anfang März 2022 der britische Chefankläger des Gerichtshofs Karim Khan an, dass er eine Untersuchung der in der Ukraine begangenen mutmaßlichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet habe. Angesichts der drastischen Vorwürfe zu Butscha, sollte man davon ausgehen, dass Khan ein Forensiker-Team entsandt hat. Um den Tatort zu sichern und die Autopsien der Opfer zu überwachen, um den Todeszeitpunkt und die Todesart festzustellen und zu ermitteln, ob die Opfer an dem Ort gestorben sind, an dem sie angeblich gefunden wurden, oder ob ihre Leichen von einem anderen Ort dorthin gebracht wurden.

Khan wäre auch befugt, Gespräche mit der ukrainischen Nationalpolizei zu führen, die in der Vergangenheit enge Beziehungen zu Mitgliedern der ukrainischen extremen Rechten, einschließlich des berüchtigten Asow-Bataillons, unterhalten hat. Von besonderem Interesse wäre eine Untersuchung der Befehle, die der Polizei in Bezug auf die Behandlung jener ukrainischen Zivilisten erteilt wurden, von denen angenommen wird, dass sie während der Besetzung von Butscha mit dem russischen Militär kollaboriert haben.

Die Ergebnisse einer solchen Untersuchung würden höchstwahrscheinlich im Widerspruch zu der Darstellung stehen, die von der ukrainischen Regierung verfolgt und im Westen von willfährigen Medien und Politikern aufgegriffen wird. Dies ist der Hauptgrund, warum Khan derzeit nicht vor Ort in Butscha ist. Es ist davon auszugehen, dass die ukrainische Nationalpolizei das Beweismaterial über die Morde in Butscha so manipulieren wird, dass es praktisch unmöglich sein wird, die Anschuldigungen zu widerlegen, sobald oder falls Khan jemals Zugang dazu erhält.

Die Wahrheit über das, was in Butscha geschehen ist, liegt da draußen und wartet darauf, enthüllt zu werden. Leider scheint diese Wahrheit für diejenigen, die in der Lage sind, ihr durch eine forensische Untersuchung vor Ort energisch nachzugehen, unbequem zu sein.

Sollte sich am Ende herausstellen, dass die ukrainische Nationalpolizei ukrainische Zivilisten ermordet hat, weil sie angeblich mit den Russen während der kurzen Besetzung von Butscha kollaboriert haben, und sollten die Kräfte des internationalen Rechts gegen die wahren Täter dieses Verbrechens eingesetzt werden, dann müsste jede wahre Strafverfolgung sowohl die US-amerikanische als auch die britische Regierung als wissentliche Mitverschwörer eines Verbrechens mit einbeziehen.

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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Was geschah in wirklich in Butscha ?

Es ist schon erstaunlich, wie schnell die westlichen Politiker und mit ihnen die sogenannten Leitmedien, wie ZDF, FAZ und NZZ eine Lage beurteilen können, obwohl ihnen dazu nur Fotoaufnahmen vorgelegen haben. Auch die Inaugenscheinnahme der Situation vor Ort gibt erst einmal nur ein Bild wieder, von dem man in keiner Weise wissen kann, was sich in Butscha wirklich ereignet hat und warum es jetzt so aussieht, als wenn ein Kriegsverbrechen vorliegt.

Um es deutlich zu sagen, die jetzt zugänglichen Bilder zeigen die Brutalität eines Krieges und wozu es führt, wenn Politiker glauben, ihre Interessen mit militärischen Mitteln durchzusetzen.

Erinnern wir uns der Worte des Herrn Selensky, der die Bürger seines Landes aufforderte, sich dem Militär der Russen entgegenzustellen und der dabei billigend in Kauf genommen hat, dass Zivilisten glauben, sie seien nach den völkerrechtlichen Konventionen geschützt. Was der Herr Selensky seinen Mitbürgern verschwieg, war der Hinweis, dass bereits das Tragen einer Waffe von Zivilisten bei einer kriegerischen Auseinandersetzung bedeutet, dass beim Aufgreifen solcher Personen, von dem militärischen Gegner als Eingriff in eine kriegerische Handlung bedeutet, so dass solche Personen in einem konkreten Kampf auch getötet werden können. Die jetzt bekannt gewordenen Bilder zeigen deutlich, dass hier ein Häuserkampf stattgefunden hatte. Jedem, der sich mit Krieg beschäftigt weiß, dass Häuserkampf eines der schlimmsten Szenarien in einem Krieg darstellt und das aus diesem Grunde oft versucht wird, einen solchen Kampf, der Mann gegen Mann erfolgt, zu vermeiden.

Natürlich ist es zwingend erforderlich, durch eine möglichst neutrale Untersuchung festzustellen, was sich tatsächlich in Butscha ereignet hat. Und selbstverständlich müssen diejenigen, die für mögliche Kriegsverbrechen identifiziert werden, zur Verantwortung gezogen werden. Es ist aber unseriös, unmittelbar nach Kenntnis von Fotoaufnahmen, von denen man gar nicht weiß, wer diese aufgenommen hat und welche Umstände zum Zeitpunkt dieser Aufnahmen herrschten, sofort entsprechende Schlüsse zu ziehen. Bemerkenswert war, dass sofort weitere Sanktionsmaßnamen gegen Russland angekündigt wurden und dass in allen Sendern bereits fest davon ausgegangen wurde, dass hier die Russen ein Kriegsverbrechen begangen haben. Was dabei besonders erstaunlich ist, ist die Tatsache, dass der Öffentlichkeit keine Bilder von Kämpfen und deren Auswirkungen der ukrainischen Streitkräfte gezeigt werden. Bei der Berichterstattung könnte man glauben, die ukrainischen Soldaten kämpfen nur gegen russische Soldaten. Sie sind in keiner Weise an zwangläufig einhergehenden Tötungen von Zivilpersonen beteiligt. Man könnte schon glauben, dass es sich bei dieser Armee um eine Armee von Engeln handelt, die sich strikt an alle Konventionen des Krieges halten. Natürlich ist es auch völlig in Ordnung, wenn die Regierung Selensky allen Männern verbietet, ihr Land zu verlassen, weil sie sich nicht an dem Krieg beteiligen wollen. Und natürlich werden mögliche Ausreisen von Männern aus der Ukraine nicht nach Militärrecht geahndet. Für wie dumm werden eigentlich die Bürger gehalten, dass man ihnen ein Bild erzählt, das einerseits sehr schlimm ist, anderseits aber auch nicht der vollen Wahrheit entspricht.
Mit immer mehr Waffenlieferungen in eine kriegerische Auseinandersetzung wird das Gemetzel der Zivilbevölkerung in der Ukraine auch von den Politikern mit verstärkt, die glauben, dass Waffen einen Frieden herbeibomben können.

Diejenigen, die immer lauter nach einer Ausweitung des Krieges rufen, sollten sich auch einmal fragen, warum sie nicht verstärkt dafür eintreten, durch diplomatische Verhandlungen zu einer Lösung zu gelangen. Welcher Hass mittlerweile vom Westen produziert wird, kann man auch an den Ausgrenzungen von Künstlern sehen, die mit ihrer Kunst wohl kaum einen Zivilisten getötet haben. Zurzeit wird ein regelrechter Ausgrenzungswettbewerb erzeugt, bei dem immer mehr überlegt wird, wie man die andere Seite in ihrer gesamten Existenz vernichten kann. Ein solches Vorgehen hat in der Weltpolitik bisher nie etwas Gutes hervorgeberacht, sondern war der Beginn des nächsten, dann noch brutaleren Krieges.

Geradezu abenteuerlich mutet es an, wenn ausgerechnet die Amerikaner durch ihren Präsidenten erklären lassen, dass Russland sich vor dem internationalen Gerichtshof verantworten muss. Grundsätzlich ist dies zu befürworten, aber dann sollten auch die USA erst einmal für ihre vielfältigen Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden. Oder sind die Amerikaner das Gottesvolk, das jenseits einer irdischen Gerechtigkeit steht?