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Waffenindustrie und Fußball – aktuell eine Kampfansage gegen den Sport

Die „Zeitenwende“ scheint aktuell tatsächlich eingetreten zu sein. Allerdings ist dies eine Zeitenwende des bevorstehenden Untergangs unserer Gesellschaft. Mit dem Sponsorin eines Rüstungskonzerns, dessen Höchstleistung darin besteht, Waffen zu entwickeln, die möglichst viele Menschen den Tod bringen, zusammen mit einem Fußballverein, ist der Tiefpunkt der Moral erreicht.

Entlarvend ist die Stellungnahme des Fußballvereins Borussia Dortmund und dem Vorsitzenden der Rheinmetall AG, Armin Papperger, der auf der Internetseite des Fußballvereins von Borussia Dortmund veröffentlicht wurde: „Mit dem BVB und Rheinmetall haben sich zwei Partner gefunden, die in ihren Ambitionen, ihrer Haltung und ihrer Herkunft gut zueinander passen. Der BVB ist ein Verein aus dem Herzen von Nordrhein-Westfalen und steht wie kaum ein anderer für das Streben nach Spitzenleistung und internationalen Erfolg. Rheinmetall ist in der Metropolregion Rhein-Ruhr tief verwurzelt und möchte seine Marke als führendes Systemhaus der Verteidigungsindustrie und als Treiber industrieller Innovationen in zivilen Märkten auch international noch bekannter machen.“ Und die Erklärung schließt mit dem Satz: „Und mit der neuen Partnerschaft bekennt sich der Verein zur gesellschaftlichen Bedeutung des Themas Sicherheit und Verteidigung“.

Natürlich steht es jeder privaten Rechtsperson, sei es ein Rüstungskonzern oder ein Fußballverein frei, welche Verträge miteinander geschlossen werden. Was aber bei vielen nur noch ein Brechgefühl hervorruft, ist die Verbindung zwischen Kriegswirtschaft und Sport, so dass die Produktion von Waffen als ethisch hochstehende Zielsetzung der staunenden Bevölkerung vermittelt werden soll. Dass mit der Produktion von Waffen, die zum Töten von Menschen eingesetzt werden, Geld zu generieren ist – wir wollen bewußt nicht von verdienen sprechen -, ist keine neue Erkenntnis. Allerdings ist es neu, mit welcher Unverfrorenheit das Geschäft mit Waffen zur gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit gemacht wird, indem ein Fußballverein, der allerdings selbst wie eine gewinnorientierte Firma auftritt, sich mit der Rüstungsindustrie verbindet.

Der Fußballverein sollte sich zum Ziel setzen, durch sportliche Wettkämpfe mit Mannschaften aus aller Welt und aus allen Staaten unterschiedler politischen Systeme dazu beitragen, dass über politische Grenzen hinweg ein Miteinander und gegenseitiges Verstehen praktiziert werden kann. Die jetzt vorgenommene einseitige Positionierung des BVB für einen Rüstungskonzern, der wesentlich dazu beträgt, den Krieg in der Ukraine mit den von Rheinmetall entwickelten und produzierten Waffen weiter voranzutreiben, ist ein Tiefpunkt in der Sportpolitik. Der BVB trägt mit dieser Entscheidung dazu bei, dass Sport nur noch mit einem politischen Hintergrund erfolgen und als Verständigung unter den Völkern nicht mehr ernst genommen werden kann. Der BVB mag durch dieses Sponsoring eine gute finanzielle Einnahmequelle erhalten zu haben, der Preis dafür ist jedoch, dass sich der Sport als Instrument der Völkerverständigung verabschiedet hat.