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Aktuell betrifft der CSD in Bautzen nicht die gesamte Gesellschaft

Der CSD in Bautzen betrifft nicht die gesamte Gesellschaft
Eine Erwiderung auf einen Artikel der Sächsischen Zeitung

In der heutigen Ausgabe der Sächsischen Zeitung wird im Leitartikel mit der Überschrift „Warum der CSD in Bautzen uns alle betrifft“, zum Ausdruck gebracht, dass die Einschüchterungsversuche, sofern sie überhaupt stattfanden, eine Attacke auf die freie Gesellschaft, von der wir alle profieren, gewesen seien.

Der Hintergrund dieses Artikels, der in seiner einseitigen Darstellung eines Problems nicht zu überbieten ist, waren Ereignisse im Zusammenhang mit dem sogenannten „Christopher Street Day“ in Bautzen. Einerseits zogen 1.000 Personen durch die Stadt, um für eine angebliche „Vielfalt, Freiheit und Toleranz“ zu demonstrierten. Anderseits stellten sich 700 Gegendemonstranten gegen die „fröhlichen Menschen“ und bildeten einen Gegendemonstrationszug. Wie der Kommentator der Sächsischen Zeitung Moritz Schloms schreibt, sind den „Gutmenschen“ des CSD Rechtsradikale entgegengetreten, die mit einem Versuch einer Machtdemonstration Menschen einschüchtern wollten, die ihnen nicht passen. Es wird in dem Leitartikel der Sächsischen Zeitung beklagt, dass der CSD einen Teil der Veranstaltung absagen musste. Ohne ein großes Polizeiaufgebot hätte es noch schlimmere Bilder gegeben.

Nun kann man sich aktuell auch fragen, warum eine extreme Minderheit der Bevölkerung mit allen Mitteln den Versuch unternimmt, einer Mehrheit der Bürger eine Lebensweise aufzuoktroyieren, die keinesfalls mehrheitlich von der Gesellschaft praktiziert und von vielen auch abgelehnt wird. Vielleicht sollten sich die Veranstalter des CSD einmal fragen, wie demokratisch ihr eigenes Verhalten ist, als eine extreme Minderheit in der Bevölkerung der Mehrheit der Bürger ihre Lebensweise als die richtige Lebensweise aufzudrängen. Grundsätzlich kann und soll „jeder nach seiner eigenen Fasson selig werden“, um einmal einen Ausspruch Friedrich II (1712 – 1786) zu zitieren. Es hat aber auch keiner das Recht, seinen Mitbürgern eine Lebensweise aufzuoktroyieren und zu meinen, nur diese sei der Weg zur Seligkeit.

Man muss nicht seine persönlichen sexuellen Befindlichkeiten hervorheben, um zum Ausdruck zu bringen, dass nur diese „Vielfalt, Freiheit und Toleranz“ ermöglichen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Viele Bürger fühlen sich durch die aufdringliche Art und Weise, wie hier eine Minderheit der Bevölkerung ihre eigenen sexuellen Befindlichkeiten zur Maxime für die Mehrheit der Bevölkerung glaubt durchsetzen zu können, regelrecht belästigt, teilweise auch angewidert. Auch das gehört dazu: Eine Minderheit muss wahrnehmen können, ob ihr eigenes Verhalten zum Maßstab der Mehrheit gemacht werden kann. Um mit den Worten Friedrich II. zu argumentieren, kann man sagen, jeder soll nach seiner Fasson selig werden, er hat aber nicht das Recht, anderen seine eigene Lebensauffassung aufzudrängen. Vielleicht sollten die Veranstalter der sogenannten CSD-Veranstaltungen einmal darüber nachdenken, warum sie so viel Verärgerung und teilweise auch Wut ihrer Mitbürger wahrnehmen müssen. Es gibt Lebensbereiche von Menschen, die gehen der Öffentlichkeit grundsätzlich nichts an. Dazu gehören auch die jeweiligen sexuellen Befindlichkeiten und Neigungen.

Sexuelle Befindlichkeiten mit politischen Zielen zu verbinden ist unanständig und nicht hinnehmbar. Zu behaupten, dass diese zur Vielfalt, Freiheit und Toleranz führen, ist demagogisch und nicht akzeptabel. Jeder kann und soll nach seiner eigenen Auffassung glücklich sein, er hat aber nicht das Recht, seine persönliche Lebensauffassung der Mehrheit aufzudrängen.

Die Auffassung des Kommentators der Sächsischen Zeitung dagegen zeigt, dass er offensichtlich nichts begriffen hat. Die von der Mehrheit der Bürger abstoßenden sogenannten Paraden von Personen, die für sich eine bestimmte Form der Sexualität gut finden und meinen, damit alle anderen beglücken zu müssen, hat mit einer politischen Meinungsäußerung absolut nichts zu tun. Es gibt Bereiche der Menschen, die gehören nicht in die Öffentlichkeit, sexuelle Befindlichkeiten zu politischen Demonstrationen ummünzen zu wollen, ist abartig und findet zurecht wenig Befürworter.

Die ständig bevormundenden sogenannten „bunten“ Veranstaltungen bestimmter Kreise, führen nur zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft. Es wäre gut, wenn hier die Bürger klar und deutlich durch Nichtbeteiligung an solchen „Aufmärschen“ ihren Standpunkt den Initiatoren solcher Veranstaltungen gegenüber vermitteln.

Lächerlich ist es, wenn der Kommentator der Sächsischen Zeitung stolz schreibt, dass die Zahl der Gegner der CSD-Veranstaltung in Bautzen kleiner als die der Befürwortet gewesen sei. Was richtig oder falsch ist, was akzeptiert wird oder nicht, ist kein Mehrheitsproblem und wird nicht auf der Straße entschieden. Vielleicht sollten wir uns alle wieder auf das besinnen, was ein Zusammenleben von unterschiedlichen Menschen erleichtert und lebenswert macht. Dazu gehört die ideologische Abrüstung. Nicht jede sexuelle Befindlichkeit sollte zu einem Freiheitskampf hochstilisiert werden.