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Polens Opfer-Narrativ – Sabotage als Staatsräson?

Ja was hat sich Polen aktuell denn gedacht? Wenn der Ministerpräsident des Landes jetzt beklagt, dass Russland im Rahmen einer Sabotageaktion die die Bahnlinie in Polen an zwei Stellen gesprengt zu haben, die dazu verwendet wird, dass der Westen sein Kriegsmaterial direkt in die Ukraine transportiert, dann sollte man ihn einmal fragen, ob Polen nicht selbst keine Skrupel hat, ähnliche Aktionen durchzuführen, wenn diese gegen Russland oder sogar gegen Deutschland gerichtet sind.

Hat Tusk völlig vergessen, dass manches darauf hindeutet, dass sein Land an der Sabotage der Gasleitung zwischen Russland und Deutschland beteiligt gewesen ist? Jedenfalls lässt das Verhalten der polnischen Regierung sehr stark auf eine solche verbrecherische Tat hindeuten. Unverblümt hatte Polen zum Ausdruck gebracht, dass eine Gaslieferung aus Russland nach Deutschland unverbunden werden müsse. Und die Umstände, dass einer der möglichen Verbrecher, der direkt an der Sabotage der Pipeline beteiligt gewesen ist, aus dem Gerichtssaal in Polen als freier Mann entlassen wurde, lassen doch kaum einen Zweifel, in welcher Weise Polen selbst seine Finger in dieser Aktion haben könnte.

Nach meiner Einschätzung handelt es sich bei der Bereitstellung der Logistik zum Transport von Kriegswaffen, die direkt in dem akuten Krieg eingesetzt werden, um eine Kriegsbeteiligung, die sogar rechtfertigen würde, dass Russland dies als Kriegserklärung ansieht. Aus Sicht von Russland wäre der Sabotageakt, sofern er von Russland erfolgte, nachvollziehbar.

Kritische Bürger werden sich fragen, ob sich Polen jetzt als Opfer russischer Aggression inszeniert, dabei aber unterschlägt, dass es sich selbst aktiv in die Kriegslogistik eingebunden hat. Wer Waffenlieferungen organisiert und Infrastruktur bereitstellt, ist nicht mehr neutral, sondern faktisch Mitkriegspartei. Das Opfer-Narrativ ist daher eine politische Fassade. Das Verhalten von Polen ist ausgesprochen gefährlich und hat das Potenzial, den nächsten Weltkrieg auszulösen.

In diesem Zusammenhang ist auch auf das Verhalten Polens bei Nord-Stream zu erinnern. Polen hat nicht nur politisch applaudiert, sondern auch juristisch den Verdacht gegen mögliche Täter abgeschirmt. Damit zeigt sich: Warschau kennt die Logik der Sabotage und wendet sie an, wenn es den eigenen Interessen dient. Wer selbst die Lebensadern anderer Staaten zerstört, verliert die moralische Autorität, sich über ähnliche Aktionen zu beklagen.

Bei der Bahnlinie, die wahrscheinlich von russischen Agenten in Polen zerstört wurde, muss die Frage gestellt werden, ob es sich bei dieser Bahnlinie, die für Waffenlieferungen genutzt wird, grundsätzlich um eine zivile Infrastruktur handelt oder ob es bereits als militärisches Ziel eingestuft werden kann. Russland könnte die Sprengung der Schienen als völkerrechtlich gerechtfertigt darstellen – doch die internationale Rechtslage bleibt umstritten. Genau hier liegt die Gefahr: Staaten spielen mit der Grauzone hybrider Kriegsführung, bis die Grenze zum offenen Krieg verschwimmt. Aus einem solchen Ereignis könnte sehr schnell eine Kriegserklärung erfolgen. Weltkriege sind in der Regel durch relativ geringfügige Aktionen ausgelöst worden. Der unmittelbare Auslöser des Ersten Weltkriegs war das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau am 28. Juni 1914 in Sarajevo durch einen serbischen Nationalisten. Dieses Ereignis führte zu einer diplomatischen Krise, der sogenannten Julikrise, in deren Verlauf Bündnisverpflichtungen und Kriegserklärungen zur Eskalation führten. Die Sprengung einer Bahnlinie, zumal auf fremden Staatsgebiet, hätte auch Tote zur Folge haben können. Denken wir daran, was geschehen wäre, wenn ein Zug unmittelbar nach der Sprengung der Schienen gekommen wäre.

Polen klagt über russische Sabotage – doch die eigene Politik hat längst gezeigt, dass Sabotage für Warschau ein legitimes Mittel ist. Wer mit dem Feuer spielt, darf sich über Brandwunden nicht beklagen.

Es ist höchste Zeit, dass auch Polen wieder mehr auf Diplomatie und weniger auf Sprengstoff setzt. Dabei meine ich den physischen, aber auch den verbalen Sprengstoff, der aktuell von Polen sprachlich praktiziert wird.


Von Bornemann

Dipl.- Sozialarbeiter
Mitglied im Verband Deutscher Pressejournalisten
Studium Sozialarbeit
AKAD Management-Fernstudium
Ergänzungsstudium Wirtschaftsphilosphie

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