Zwei Wochen vor der Bundestagswahl befindet sich die Union laut aktuellen Umfragen in einem historischen Tief. Mit einem Zustimmungswert von unter 20 Prozent müssen viele Direktkandidaten der CDU und der bayerischen Schwesterpartei CSU um ihre Bundestags-Mandate fürchten. Es könnte gut sein, dass die Union nach 16 Jahren die Regierungsbank verlassen muss. Grund genug für einen entschlossenen Auftritt der Parteispitzen beim CSU-Parteitag in Nürnberg, dem letzten Delegierten-Treffen vor der Wahl am 26. September 2021.
Unter dem Motto: “Näher am Menschen” wollen die Spitzenkandidaten und Parteichefs für sich werben und zum Wahlkampf-Endspurt aufrufen. Doch die Rivalität in der Union ist problematisch. Wie kann Söder seinen Ex-Rivalen um die Kanzler-Kandidatur unterstützen, ohne sich weiter als “Kandidat der Herzen”, wie ihn CSU-Generalsekretär Markus Blume genannt hat, zu profilieren und damit Laschets Position noch mehr zu schwächen?
Durch die vierstündige Sondersendung am Freitag führt im Bonner Studio Sara Bildau, an deren Seite Julia Reuschenbach, Politikwissenschaftlerin von der Universität Bonn, das Parteitagsgeschehen bewertet. phoenix-Reporter Marlon Amoyal berichtet vor Ort. Sein Gesprächspartner ist Roman Deiniger, Unions-Experte von der Süddeutschen Zeitung. Weiterer Interviewgast ist die Präsidentin des Bayerischen Landtags und Mitglied des CSU-Parteivorstands Ilse Aigner. Auf dem Parteitagsprogramm stehen Reden des Bayerischen Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden Markus Söder, der sich im Anschluss als Parteichef wieder zur Wahl stellt sowie des CSU-Generalsekretärs Markus Blume. CSU-Spitzenkandidat und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt stellt sich am Freitagabend ebenfalls den Fragen von Marlon Amoyal.
Am Samstag, 11. September 2021, ist Unions-Spitzenkandidat Armin Laschet zu Gast in Söders Heimatstadt Nürnberg. Wie seine Parteitagsrede bei den Delegierten der bayerischen Schwesterpartei ankommt, ermittelt Marlon Amoyal im Interview mit Markus Blume und Markus Söder. Durch die Sondersendung führt phoenix Moderator Thomas Bade. Für die politikwissenschaftliche Einordnung sorgt Uwe Jun von der Universität Trier.