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Duden enttäuscht Juden

Aus der Presseschau des VDS (Verein Deutsche Sprache)

Wer in der Netzausgabe des Dudens das Wort „Jude‟ nachschlägt, findet neben dem Wort ein kleines Symbol einer Glühbirne, welche einen besonderen Hinweis zu dem Wort enthält. Die Anmerkung lautet, dass die Bezeichnung als diskriminierend empfunden werden könne, die Verwendung erinnere an den Sprachgebrauch der Nationalsozialisten. Alternativ wären die Bezeichnungen „jüdische Menschen‟ oder „Menschen jüdischen Glaubens‟ geeignet. Dieser Zusatz erfährt Gegenwind. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, verkündete: „Das Wort Jude ist für mich weder ein Schimpfwort noch diskriminierend‟. Er sehe die Bezeichnung auf Augenhöhe mit „Katholiken‟ oder „Protestanten‟. Auch Ayala Goldmann kommentierte für die Jüdische Allgemeine, dass sie keinen Juden kenne, der dieses Wort als diskiminierend empfände. Es sei wohl eher Nichtjuden unangenehm, denen die Klänge aus nationalsozialistischer Vergangenheit im Ohr liegen. Zudem sei die Bezeichnung „Menschen jüdischen Glaubens‟ unzureichend, weil sie die ethnische Zusammengehörigkeit der Juden überginge.

Die Leiterin der Duden-Redaktion Kathrin Kunkel-Razum erklärt, dass sie die Kritik ernst nehme und niemanden diskriminieren wolle. Den Hinweis in der Onlinefassung des Dudens gebe es bereits seit 2011, nicht nur bei „Jude‟ sondern auch bei 200 weiteren Stichwörtern. Eine Überarbeitung sei jedoch bereits in Auftrag gegeben. ( juedische-allgemeine.de, juedische-allgemeine.de)

Anmerkung: Nach der Logik der Dudenredaktion hätten am Ende die Nationalsozialisten doch noch gewonnen.

Von Bornemann

Dipl.- Sozialarbeiter
Mitglied im Verband Deutscher Pressejournalisten
Studium Sozialarbeit
AKAD Management-Fernstudium
Ergänzungsstudium Wirtschaftsphilosphie

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