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Aktuell kann man mit einer Ich-AG die politische Macht an sich reißen

Der kometenhafte Aufstieg einer Ich-AG Wagenknecht, die behauptet, ein Bündnis zu sein, zeigt Aspekte, die jedem Bürger das kalte Gruseln überkommen müssten. Bei aller Euphorie über den vermeintlichen Erfolg dieser linksradikalen Politikerin, wird vergessen, dass Frau Wagenknecht den Beweis erbracht hat, dass jeder, der nur genügend Geld sammelt und das Wohlwollen der öffentlich-rechtlichen Medien genießt, in Deutschland eine politische Entwicklung vorantreiben kann, der ein wesentlicher Aspekt, der nach dem Parteiengesetz verlangt wird, fehlt, nämlich die breite Basis der Bevölkerung. Der Erfolg der Ich-AG der Frau Wagenknecht ist nur deshalb möglich gewesen, weil er vom Rundfunk und vom Fernsehen geradezu herbeigeredet wurde. Es verging kaum eine Sendung, in der die Einzelkämpferin einer Partei, die gar keine Partei ist, zu Wort kam. Den Bürgern wurde der Eindruck vermittelt, als wenn hinter dem sogenannten Bündnis Wagenknecht breite Bevölkerungsteile stehen. Wie sich jetzt herausstellt, ist die Personaldecke dieser Ich-AG ausgesprochen dünn und verfügt in Brandenburg gerade einmal über 50 Personen, die teilweise kaum bekannt sind und von denen keine weiß, welche politischen Ziele diese Helfer der Frau Wagenknecht anstreben. Es stellt sich weiter die Frage, ob es nach dem Parteiengesetz überhaupt zulässig ist, dass ein Ausschluss von potenziellen Mitgliedern von der Chefin der Ich-AG erfolgen darf, um alle Entscheidungen, die diese sogenannte Partei betreffen, allein und in eigener Machtvollkommenheit treffen zu können. Von einem ausgeprägten Demokratieverständnis kann man hier nicht ausgehen.

Natürlich ist es auch eigenartig, woher die über 5 Millionen Euro Spenden für Frau Wagenknecht tatsächlich stammen. Es wird erzählt, dass ein Ehepaar, das offensichtlich keinesfalls einen Lebensstil wie ein Millionär praktiziert, dieses Geld der Frau Wagenknecht uneigennützig zur Verfügung gestellt hätte. Wir müssen dies glauben, können aber unseren Zweifel auch nicht verbergen.

Was sich jetzt zeigt, ist die Tatsache, dass diese Organisation der Frau Wagenknecht über kein schlüssiges Parteiprogramm verfügt. Es ist auch völlig unklar, welche Ziele Frau Wagenknecht, die sich ja an allen Koalitionsverhandlungen einbringen will, verfolgt.

Es ist kein Ruhmesblatt für die deutsche Parteiengeschichte, dass es möglich ist, mit einer gezielten Unterstützung der Medien und einem größeren Geldbetrag das gesamte politische Lage in Deutschland durcheinander zu bringen.

Die sogenannten demokratischen Parteien scheinen aktuell noch gar nicht bemerkt zu haben, welche Gefahr auf ihren eigenen Fortbestand zukommt. Aber ihnen ist es wichtiger, Brandmauern zu errichten, die das politische Miteinander noch mehr zerstören, so dass die Bürger schließlich jedem Scharlatan nachrennen. Es muss nur genügend darüber berichtet werden.

Vielleicht gibt es bereits Personen, die das Beispiel Wagenknecht für sich erkannt haben und demnächst eine völlig neue politische Richtung in Deutschland umsetzen. Die Zutaten dafür sind nur genügend Selbstüberschätzung, ein wenig Geld von Spendern und die erforderliche Unterstützung der öffentlich-rechtlichen Medien. Und wenn diese Leute dann sogar ein politisches Ziel verfolgen, könnte es richtig gefährlich für die Demokratie in Deutschland werden. Man kann nur hoffen, dass die Ich-AG Wagenknecht rechtzeitig, als das erkannt wird, nämlich ein Privatverein einer Politikerin, die allen einmal zeigt, wie sie Demokratie versteht: Eine entscheidet, alle haben zu folgen.

Von Bornemann

Dipl.- Sozialarbeiter
Mitglied im Verband Deutscher Pressejournalisten
Studium Sozialarbeit
AKAD Management-Fernstudium
Ergänzungsstudium Wirtschaftsphilosphie

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