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Die seltsamen Blüten der Gender-Ideologie

Die Zeitschrift IDEA berichtete über einen Vorfall beim Kreisvorstand der Grünen in Reutlingen. Ein Mann, es handelte sich um einen wissenschaftlichen Mitarbeiter der Landtagsabgeordneten, Cindy Holmberg, bewarb sich als Frau bei dem Kreisverband der Partei Bündnis 90/Die Grünen für die Position des Kreisvorstands.

Auf den ersten Blick könnte man sich fragen, was die Aktion des sich weiblich ausgebenden, männlichen Bewerbers sollte. Allerdings führt der Bewerber, der ja selbst dieser Partei angehört, seine eigenen Parteigenossen regelrecht vor, indem er ihre auf den ersten Blick absolute lächerliche Definition des „Begriffs der Frauen“ als das vorführte, was sie ist, nämlich eine irrsinnige und menschenverachtende Haltung anderen Menschen gegenüber. In der Präambel des sogenannten „Frauenstatuts“ der Partei Bündnis 90/die Grünen vom 16.11.2019 wird formuliert:

„Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik ist ein politisches Ziel von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Die Mindestquotierung von Ämtern und Mandaten ist eines der Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Von dem Begriff „Frauen“ werden alle erfasst, sie sich selbst so definieren.

Ebenso wie die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen ist die Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt ein Ziel von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Trans*, inter- und nicht-binäre Menschen sollen in unserer Partei gleichberechtigte Teilhabe erhalten. Alle Gremien und Versammlungen sind dazu angehalten, dieses Ziel zu achten und zu stärken.“

Erstaunlich dabei ist allerdings, daß es die Umkehrung, nämlich, wenn sich eine Frau als Mann fühlt, nicht gibt. Dies wäre logisch und folgerichtig. Da mit dieser Umbenennung aber keine Privilegien – Bevorzugung bei Stellenausschreibungen, Wahlpositionen etc. nicht verbunden sind – erübrigt sich nach Meinung dieser linksgrünen Biologisteneinteiler von menschlichen Wesen eine solche Festschreibung.

Der männliche Bewerber, der sich als Frau für den Vorstand in der Partei in Reutlingen beworben hat, wurde zwar zur Kandidatur nach anfänglicher Irritation zugelassen. Er wurde dann jedoch nicht gewählt und wurde bei seiner Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg gekündigt. Eigentlich hätte der Bewerber als Mitglied dieser Partei wissen müssen, daß linke Genossen keinen Spaß verstehen, wenn man sie mit ihrem eigenen Irrsinn konfrontiert.

Wahrscheinlich führte die Offenheit des Bewerbers, David Allison zu seinem beruflichen Absturz. Bei seiner Kandidatenvorstellung führte er aus: „Ich definiere mich heute als Frau und berufe mich auf das grüne Grundsatzprogramm und das Frauenstatut“. Er soll dann weiter gesagt haben, dass er in einer „glücklichen lesbischen Beziehung mit meiner Cis-Gender-Frau“ (für Nicht-Insider: das heißt, dass die Gattin mit ihrem biologischen Geschlecht einverstanden ist) lebe und zwei Kinder habe. Das war dann für die Puritaner der Genderideologie zu viel des Guten.

Wenn man die Berichte über diesen Vorgang liest, u.a. hat auch „Emma“ darüber berichtet, dann erinnert man sich sehr stark an das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“.  Es wird berichtet, daß keiner der anwesenden Mitglieder der Grünen der Kandidatur des Mannes als Frau widersprochen habe und niemand sich traute zu sagen, daß er doch ein Mann sei. Was aber beängstigend bei der gesamten Angelegenheit ist, ist das Fazit des Bewerbers, der hier ganz offensichtlich die links-grünen Genossen vorführte: „Mir dämmert: Meine Partei meint es ernst mit der Abschaffung des auf dem Körper beruhenden Geschlechtsbegriffs im Recht.“

Denkt man diese uns aus den USA „angediente“ Identitätsphilosophie von von Judith Butler und anderen, die sich Gedanken zur Performativität des Konstrukts Geschlecht machten und eine Geschlechtsidentität und die Sexualität eines Subjekts beschreibt, dann bedeutet dies das Ende einer bürgerlichen Gesellschaft. Diese Gesellschaft würde uns dann nicht mehr von einer animalischen Lebensform unterscheiden, die mit allen anderen Lebenswesen, die keinesfalls Menschen in unserer Begriffswelt sein müssen, gleichzusetzen wäre.  Das wäre dann auch das Ende jeglicher menschlichen Zivilisation. Vielleicht würde dann aus dem Begriff des „Übermenschen“ nach Nietzsche, der sein eigener Herr ist, ein Übertier, das keine Herren, sondern nur noch Stärkere kennt. Ob in einer solchen Welt die Grünen dann noch das Sagen hätten, darf allerdings bezweifelt werden.