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Aktuell werden deutsche Soldaten in Litauen stationiert

In einem Interview im Deutschlandfunk erklärte der Bundeswehr-Generalleutnant Alfons Mais die Aufgabenstellung der von der Bundeswehr vorgesehenen ständigen Stationierung einer Brigade in Litauen. Ein Vorkommando, bestehend aus 20 Soldaten, das die Voraussetzungen für die Stationierung der Brigade treffen soll, wurde heute nach Litauen verlegt. Die Bundewehr soll mit der Brigade, die 5.000 Soldaten umfasst, zur Verstärkung der Außengrenze der NATO beitragen. Die Soldaten wurden in Litauen von dem litauischen Verteidigungsminister Kasciunas begrüßt, der den Einsatz der Bundeswehr lobte und als Beweis für die Zuverlässigkeit der Deutschen ansah.

Die 5.000 deutschen Soldaten sollen bis Ende 2027 einsatzbereit in Litauen sein. Nach den Ausführungen des deutschen Generalleutnants geht es für die Brigade nicht um einen Angriffskrieg gegen Russland, sondern um die Verteidigung. Die Rekrutierung soll ausschließlich durch Freiwillige erfolgen. Die ständige Stationierung der deutschen Brigade erfordert umfangreiche flankierende Aufgaben. Es geht darum, für 5.000 Soldaten und ihren Familien die entsprechenden militärischen und  zivilen Einrichtungen zu schaffen. Dazu gehören insbesondere die Wohnungen, aber auch die sozialen Einrichtungen, wie Kindergärten Schulen und die dazugehörende Infrastruktur.

Viele Bürger in Deutschland werden sich zunehmend fragen, was diese Bundesregierung dazu motiviert, immer mehr Kriegsvorbereitungen zu treffen und durch die Stationierung deutscher Soldaten direkt an der russischen Grenze Assoziationen auszulösen, von denen man hoffte, dass solche Gedanken endgültig der Vergangenheit angehörten. Es waren deutsche Soldaten, die auf Befehl eines kriminellen Regime gezwungen wurden, gegen Russland zu kämpfen, so dass Millionen russischer Soldaten – und natürlich auch deutsche Soldaten – ihr Leben verloren hatten. Auch damals waren es nicht die beteiligten Soldaten, die mit Jubel und Freude gegen Russland in den Krieg gezogen sind, sondern wie es immer bei Kriegen ist, sie wurden gezwungen, für die angeblichen Ziele ihres Landes in den Krieg zu ziehen. Diejenigen, die diese Kriege inszenierten und strategisch planten, saßen warm und trocken in ihren Hauptquartieren und hielten große Reden für die gefallenen Soldaten. Auch heute hat sich hier nichts geändert. Man braucht nur in die Ukraine zu schauen und kann sich nur noch angewidert abwenden. Die deutsche Brigade in Litauen, direkt an der russischen Grenze, ist Teil der NATO und wird eigenständig gar keinen Einfluss darauf haben, wann und ob sie gegen russische Soldaten vorgeht. Dies entscheidet die NATO, die letztlich von den USA gesteuert wird. Auch heute wird den Bürgern eingeredet, dass alles nur für die Friedenserhaltung erfolgt. Die Stationierung von westlichen Truppen und jetzt auch von deutschen Soldaten vor der Grenze Russlands dient der Erhaltung der Freiheit der westlichen Welt.

Es geht gar nicht um die Frage, ob die Bundeswehr bei ihrem gegenwärtigen maroden Zustand überhaupt in der Lage ist, 5.000 zusätzliche Soldaten mit allem zugehörigen militärischen und zivilen Equipment für Litauen bereitzustellen. Wahrscheinlich geht dies weiter zu Lasten der eigentlichen Aufgabe der Bundeswehr, nämlich ausschließlich für die eigene Landesverteidigung zur Verfügung zu stehen. Viel verheerender ist die durch die Stationierung dieser Brigade ausgelöste moralische Betrachtung: Deutsche Soldaten werden wieder vorbereitet, gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Auch wenn natürlich gesagt werden wird, dass man ja nur gegen die Aggressionen Russlands vorgehen müsse, dann verschweigt man, dass in den letzten zehn Jahren nur noch von Erweiterung der NATO gegen Russland gesprochen wird. Es wurden jedes Jahr militärische Grußmanöver mit tausenden von Soldaten, Flugzeugen, Panzer etc. direkt an der russischen Grenze durchgeführt. Übrigens läuft gegenwärtig ebenfalls ein Großmanöver der NATO, über das kaum in der Öffentlichkeit berichtet wird.

Der deutsche Verteidigungsminister, der sich vielleicht besser Kriegsminister nennen sollte, denn wenn ein Verteidigungsminister eine Kriegstüchtigkeit fordert, dann könnte man auch auf falsche Gedanken kommen, scheint keine Bedenken zu haben, dass wieder deutsche Soldaten an der russischen Grenze auftauchen. Viele Bürger in Deutschland, der Verfasser dieser Zeilen bekennt sich auch dazu, sind erschrocken und peinlich betroffen, von dieser militärischen Eskalation, die von einem sozialdemokratischen Minister offensichtlich bedenkenlos erfolgt. Natürlich wird er in seinen Entscheidungen gar nicht frei sein und letztlich amerikanischen Forderungen folgen. Aber das macht die Sache nicht besser. Von einem Sozialdemokraten hätte man erwarten dürfen, dass er solchen Wünschen nicht unwidersprochen folgt. Aber vielleicht gibt es gar keine Sozialdemokraten mehr – viele Bürger in Deutschland haben dies nur noch nicht bemerkt.



Von Bornemann

Dipl.- Sozialarbeiter
Mitglied im Verband Deutscher Pressejournalisten
Studium Sozialarbeit
AKAD Management-Fernstudium
Ergänzungsstudium Wirtschaftsphilosphie

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