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Söders Hofnarren-Rhetorik: Wer im Glashaus sitzt, sollte schweigen

Markus Söder hat aktuell wieder einmal zugeschlagen. Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union beschimpfte er die AfD als „Bücklinge“, „Hofnarren Putins“ und „Kremlknechte“. Es klingt nach entschlossener Abgrenzung, nach moralischer Klarheit. Doch in Wahrheit verrät diese Wortwahl nur eines:

Söder selbst hat den Anstand längst abgelegt. Wer politische Gegner nicht argumentativ stellt, sondern sie mit Spottfiguren belegt, zeigt weniger Haltung als Lust am verbalen Schlagabtausch. Söder inszeniert sich als Verteidiger der Demokratie, doch seine Sprache ist selbst demokratieschädlich. Denn sie ersetzt die Auseinandersetzung mit Inhalten durch die Verächtlichmachung von Personen. Das ist nicht politische Kultur, sondern Stammtisch. Die eigentliche Ironie: Söder tut mit seinen Attacken genau das, was er der AfD vorwirft – er verroht den Diskurs. Er macht Politik zur Bühne für Schlagworte, nicht für Argumente. Wer andere als „Kremlknechte“ beschimpft, zeigt selbst die Haltung eines Hofnarren – nicht Putins, sondern der eigenen Machtinszenierung.

Was jedoch nicht zu verstehen ist: Ein Mann, der vorgibt, auf dem christlichen Weltbild seine Politik auszurichten, sollte eigentlich bemerken, dass er mit seiner menschenverachtenden Sprachdiktion eine antichristliche Haltung beweist. Damit erhöht er seine Unglaubwürdigkeit gegenüber seinen Mitbürgern, von denen er doch immerhin auf dem Wahlzettel eine Zustimmung erhalten will. Söder hat in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen, dass ihm ein eigener Kompass fehlt. Zu oft wechselte er die politischen Auffassungen. Man erinnert sich noch an Söders Baum-Umarmung – Symbol seiner grünen Anbiederung. Wenn Söder ständig gegen die AfD polemisiert, dann wäre es besser, wenn er endlich einmal seinen eigenen politischen Standort seinen Wählern darlegen würde. Und noch wichtiger wäre es, wenn dies eine längere Halbwertzeit hätte als seine bisherigen politischen Auffassungen. Die Demokratie braucht keine Wortkeulen, sondern klare Argumente. Söders Ausfälle sind daher kein Schlag gegen die AfD, sondern gegen die politische Kultur selbst. Wer sich so gebärdet, verteidigt die Demokratie nicht – er untergräbt sie.


Von Bornemann

Dipl.- Sozialarbeiter
Mitglied im Verband Deutscher Pressejournalisten
Studium Sozialarbeit
AKAD Management-Fernstudium
Ergänzungsstudium Wirtschaftsphilosphie

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