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Regieren – eine philosophische Betrachtung

Regieren

Der kann andere nicht regieren,

der sich selbst nicht recht kann führen.

Friedrich von Logau (1655)

 

Es bedarf nicht immer vieler Worte, um eine wesentliche Aussage zum menschlichen Miteinander treffen zu können.

Der kurze Spruch des Herzoglichen Regierungsrats, Friedrich von Logau, den er im Rahmen einer Gedichtsammlung am 24. Juli 1655 veröffentlichte, bringt eine wichtige Erkenntnis an das Licht: Nur Persönlichkeiten, die durch eine eigene Erziehung und Bildung die Grundlagen geschaffen haben, Probleme ihrer jeweiligen Zeit auch nur ansatzweise zu erkennen und möglichst zu durchdringen, sind in der Lage, für andere Mitbürger eine Vorbildfunktion auszuüben.

Es gibt zu diesem Spruch, der nur zwölf Wörter umfasst, eine wichtige philosophische Parallele, die der Philosoph Emanuel Kant ca. 100 Jahre nach Logan formulierte, nämlich den von Kant formulierten „Kategorischen Imperativ“. Wenn sich alle Menschen an diese Prinzipien halten würden, gäbe es mehr Achtung, Respekt und auch echte Demut in der Welt. Politiker, die noch nicht einmal in der Lage waren, eine eigene persönliche Leistung in der Ausbildung und im Beruf zu erbringen, sollten sich erst einmal selbst fragen, ob sie zum Vorbild ihrer Mitmenschen geeignet sind.

Nur wer sich selbst führen kann und wer nach dem Prinzip handelt, dass sein eigenes Tun zur Maxime der Mitmenschen werden könnte, ist in der Lage, unsere Gesellschaft positiv voranzubringen. Im Augenblick scheint es nicht nur darum zu gehen, genügend Arbeitskräfte zu gewinnen, sondern in erster Linie scheint es darum zu gehen, genügend qualifizierte Personen zu motivieren, sich in den Dienst der Gesellschaft stellen. Mit Schlagworten und Floskeln, wie jetzt Bischöfe glauben ihre Mitarbeiter motivieren zu können und dem Slogan „mit Herz und Verstand“ kann man schöne Plakate malen, aber keine Inhalte definieren, die als Grundlage für eine gesellschaftliche Weiterentwicklung dienen können.

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Heutige Welt-Kunst – Ein Spiegel für unsere Politiker

Heutige Welt-Kunst

Friedrich von Logau (1604-1655)

Anders sein und anders scheinen,
Anders reden, anders meinen,
Alles loben, alles tragen,
Allen heucheln, stets beklagen,
Allem Wind Segel geben,
Bös´ und Gutem dienstbar leben,
Alles Tun und alles Dichten
Bloß auf eigenen Nutzen richten:
Wer sich dessen will befleißen,
Kann politisch heuer heißen.

 

Dieses Gedicht sollten unsere heutigen Politiker in einer stillen Stunde sehr genau lesen. Der von Friedrich von Logau, einem Herzoglichen Regierungsrat, im Jahr 1638 veröffentlichen Reim, könnte auch aktuell im Jahr 2024 veröffentlicht worden sein. Er beschreibt zutreffend und mit einer Brillanz, das gegenwärtige Verhalten vieler Politiker aber auch vieler Bürger, die diesen Politikern nur nach dem Mund reden und ihnen bedingungslos nachlaufen, weil sie selbst gar keine eigene Meinung haben und sich nur daran orientieren, was ihnen persönlich nützt. Das ist auch der Grund, warum tausende Bürger wie Lemminge aufgrund der Lügen eines Politvereins, der zudem noch mit öffentlichen Mitteln mit finanziert wird, glaubt, durch ihr Mitlaufen bei organisierten Aufmärschen für die gute Sache einzutreten. Dabei merken sie nicht, wie sie von einigen Politprofis regelrecht veralbert werden.