Endlich hat ein Staatsmann eines europäischen Landes etwas ausgesprochen, was man bereits lange auch von unseren eigenen Regierungsmitgliedern gehört hätte. Aber im Gegensatz zu der deutschen Regierung, die sich als ein Anhängsel der Amerikaner sieht, ist Macron in der Lage, im Klartext das auszusprechen, was er für richtig hält.
Bereits bei seinem Besuch in China hat er bereits darauf hingewiesen, dass jedes Land auch die Interessen seiner Partner nicht völlig negieren kann. Dabei ist es völlig abwegig zu glauben, es sei Aufgabe der europäischen Staaten anderen Ländern Vorschriften zu machen, wie sich diese zu verhalten haben und welche Wertvorstellungen sie vertreten. Es reicht schon, dass die Amerikaner glauben, der ganzen Welt ihre eigene mittlerweile schon dekadente Gesellschaftsform aufdrücken zu müssen und sich aufspielen, als wenn sie das von Gott erwählte Land seien. Der Konflikt zwischen China und Taiwan ist – wie Macron zurecht feststellte – keine Angelegenheit von Europa. Wenn sich europäische Länder, die EU hat gar keine Legitimation sich in solche Angelegenheit einzumischen, da sie selbst kein Staat ist, sondern allenfalls eine Mehrheitsmeinung von europäischen Staaten äußern könnte, dann verheben sie sich gewaltig. Aber bei einigen Politikern, zum Beispiel dem Herrn Röttgen (CDU), hat man den Eindruck, als wenn sie bereits im politischen Größenwahn angekommen sind. Wenn Herr Röttgen meint, wenn China Taiwan angreifen würde, müsste Europa handeln, dann verkennt dieser Mann völlig die tatsächliche Situation Europas und erst recht die Situation Deutschlands. Gerade Deutschland ist mittlerweile wirtschaftlich und politisch in eine Randlage gekommen, die dazu führt, dass alle nur noch einen mitleidigen Blick auf dieses Land richten können. Wahrscheinlich geht Herr Röttgen davon aus, dass die USA Deutschland auffordern wird, gegen China Krieg zu führen, anders kann man sich die Einlassungen dieses Herrn nicht mehr erklären.
Wenn Macron feststellt, dass Europa darauf achten müsse, seine eigene Souveränität nicht an Amerika abzugeben und seine Partner, mit denen es handeln will, selbst auszusuchen, ohne den Vormund USA vorher befragen zu müssen, dann hat er vielen Bürgern in Europa aus dem Herzen gesprochen. Die europäischen Länder müssen schnell wieder versuchen, sich von dem Zugriff der Amerikaner zu befreien. Wenn sie dies nicht machen, werden sie zusammen mit den Amerikanern von der politischen Weltbühne verschwinden.
Wer Europa lächerlich gemacht hat, ist nicht Macron, sondern die deutsche englischsprechende Ursula von der Leyen, die im Schlepptau von Macron zeitweise an den Gesprächen in China anwesend sein durfte und den Eindruck vermittelte, als könne sie dem chinesischen Regierungschef vorschreiben, wie sich dieser in der Auseinandersetzung Russlands und der Ukraine zu verhalten habe. Xi Jinping brauchte dazu gar nichts zu sagen. Die Mimik und Gestik zeigten, was er von dieser Kommissionspräsidentin hält, offensichtlich nicht viel. Größenwahnsinniger kann kaum ein Politiker auftreten, aber Frau von der Leyen glaubt, sie habe einen großen Erfolg gehabt. Sie reiht sich aber in die Linie eines Norbert Röttgen ein, der in einem Deutschlandinterview erklärte, wenn man Männern wie Xi Jinping und Wladimir Putin signalisiere, dass ihre Aggression Europa nichts angehe, würden Konflikte wahrscheinlicher. Glauben Frau von der Leyen und Herr Röttgen wirklich, sie hätte einen Einfluss auf die beiden größten Staatsmänner dieser Welt?
Man muss Macron danken, dass er den Mut aufbrachte, die europäischen Länder aufzufordern, ihre eigene Macht zu erkennen und sich endlich nicht mehr wie unterwürfige Abhängige gegenüber den USA zu verhalten. Mit Sicherheit werden viele Regierungschefs diese Hinweise aufgreifen. Von den deutschen Politikern wird man dies nicht erwarten können. Sie werden weiter vorher ihre amerikanischen „Freunde“ fragen, welche Politik sie zu vertreten haben. Dabei ist ihnen die Meinung der USA wichtiger als die Interessen ihres eigenen Volkes. Aber der Begriff „Volk“ wird ja bei diesen Politikern auch bald eliminiert, da er ja ein rassistischer Begriff zu sein hat. Ob die amerikanischen Freunde ihnen dies danken werden, ist mehr als fraglich. Sie sagen ungeniert: „Amerika first!“