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Wollen die USA Russland wirtschaftlich und politisch vernichten?

Bei einer möglichst objektiven Betrachtung der geopolitischen Entwicklung der letzten zehn Jahre kann man zu dem Ergebnis kommen, dass die große Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland systematisch entwickelt wurde. Dabei sollte auch nicht unberücksichtigt bleiben, dass ein großes Weltreich, dass genau wie Russland in einem politischen Gegensatz zur USA steht und dass genau wie Russland von den USA immer wieder beschuldigt wurde, Völkerrecht zu verletzen, die eigene Bevölkerung zu unterdrücken und missliebige Ethnien regelrecht ausrotten zu wollen, zumindest zurzeit nicht in der gleichen Weise angegangen wird wie Russland.

Umso erstaunlicher ist es, dass jetzt die Amerikaner ausschließlich Russland zum Feind erklärt haben und die gesamte Völkergemeinschaft gegen Russland aufhetzen, wobei das Ziel zu sein scheint, Russland wirtschaftlich und politisch regelrecht zu vernichten. Neben einem völkerrechtswidrigen Sanktionsverhalten der Amerikaner, die sogar in der Lage sind, andere Länder zu zwingen, das amerikanische Recht, das sich immer mehr zu einem Unrechtssystem entwickelt, aufzudrängen, versuchen die Amerikaner in der bereits hinreichend bekannten Methode, die vom CIA zur virtuosen Vollendung entwickelt worden ist, durch subtile Einflussnahme von außen auf das russische Volk mit Hilfe der amerikanisch dominierten sogenannten sozialen Medien eine Spaltung der russischen Bevölkerung zu erreichen, um Potential für einen Aufruhr innerhalb des Landes gegen die russische Regierung zu erreichen. Die gleiche Verfahrensweise wird auch gegen China praktiziert, allerdings scheint diese – wahrscheinlich durch eine effiziente eigene Beherrschung der modernen Medien durch die chinesische Regierung, ins Leere zu laufen, so dass man offensichtlich die breite chinesische Bevölkerung nicht so erreichen konnte, dass der Spaltpilz „Made in USA“ seine Wirkung auch in China effektiv entfalten konnte.

Im Gegensatz zur russischen Situation ist die wirtschaftliche Abhängigkeit der USA von China mittlerweile so exorbitant und in der breiten Öffentlichkeit relativ unbekannt, so dass es sehr viel schwieriger sein dürfte, China mit wirtschaftlichen Sanktionen fundamental treffen zu können.

Auch in der Mentalität der russischen und der chinesischen Bevölkerung sind wesentliche Unterschiede festzustellen, die Einfluss auf die Wirkungsweisen einer amerikanischen Indoktrination haben. Die russische Bevölkerung ist zu großen Teilen europäisch und zudem insbesondere auch zu Deutschland und Frankreich kulturell und politisch eng verbunden, wobei dies bis weit in die Zarenzeit der Russen zurückreicht. Die jetzt so negativ beschriebene enge Verzahnung zwischen Europa und Russland im Bereich der Energie hat insofern auch seine natürliche Begründung. Sie war jedoch den USA immer ein Dorn im Auge, weil die USA weltweit bestrebt sind, ihre „Freunde“ so an sich zu binden, dass sie ausschließlich von den USA abhängig sind. Enge Kontakte zu anderen Staaten stören die Einflussmöglichkeit der USA und müssen aus Sicht der USA zumindest so negativ dargestellt werden, dass Politiker ohne Rückgrat, wie zum Beispiel die Politiker der Partei Bündnis 90/Die Grünen schnell eine Begründung haben können, Kontakte neben den Kontakten zu den USA schnell zu beenden.

Insofern ist es auch keine Überraschung, dass die jetzt in Deutschland regierenden Parteien der amerikanischen Anordnung gefolgt sind und sich den sogenannten Sanktionsmaßnahmen der USA angeschlossen haben. Die Folgen dieses Gehorsams der deutschen Regierung gegenüber den Amerikanern wird die deutsche Bevölkerung tragen und zu bezahlen haben. Einen Dank aus den USA werden die deutschen Bürger nicht erwarten können.

Viele Bürger werden sich fragen, wie es eigentlich kommt, dass bisher von den USA in keiner Weise Ansätze einer diplomatischen Konfliktlösung unternommen wurden, um den Krieg zu beenden. Demgegenüber werden von den USA immer mehr Waffen an die Ukraine geliefert., Es wird immer mehr zu weiteren Sanktionen gegen Russland aufgerufen und die europäischen Staaten werden aufgefordert, ihre Beziehungen zu Russland abzubrechen.

Parallel dazu wird die Nato weiter gestärkt und die Truppen der Nato immer mehr an den Grenzen Russlands erhöht. Mittlerweile ist es bereits gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert, wenn Leute darauf hinweisen, dass vielleicht auch die Interessen Russlands zumindest wahrgenommen werden sollten, weil es doch nicht angehen könne, dass die gesamte Welt nur noch nach den Vorstellungen der USA handeln darf. Aber auch hier muss, wie wir es bereits sagten, festgestellt werden, dass man China gegenüber doch nicht in gleicher Weise auftritt.

Was geschieht eigentlich, wenn China sich mit Russland und Indien gegen die USA verbünden? Was geschieht, wenn China darauf bestehen sollte, dass die USA erste einmal ihre eigenen Finanzen in Ordnung bringen müssen, bevor sie weitere Geschäfte mit China machen können? Was geschieht, wenn die bereits in die Praxis umgesetzten Pläne der Chinesen, eine eigene Weltbank zu gründen, schneller umgesetzt werden, als es den USA lieb sein könnte? Die TAZ berichtete bereits am 16.7.2014: „Es war mühsam – doch nun ist es vollbracht: Die großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (Brics) haben sich auf ihrem Gipfel im brasilianischen Fortaleza auf eine gemeinsame Entwicklungsbank geeinigt. Die „New Development Bank“ wird ihren Sitz in der chinesischen Finanzmetropole Schanghai haben. Auch einen eigenen Nothilfefonds mit dem sperrigen Namen „Contingent Reserve Arrangement“ (CRA) haben die fünf Staaten vereinbart“.

Vielleicht sieht die USA bereits diese für sie verheerende Entwicklung und setzt jetzt zu einem Generalschlag gegen Russland an, damit Russland so geschwächt wird, dass es für die USA nicht mehr gefährlich werden kann. Wie so oft überschätzen sich die USA, in dem sie glauben, nur sie haben die Lizenz zu ihrem State-Building, an dessen Modell sich alle anderen Nationen zu halten haben.

Wenn die USA mit ihrer Machtpolitik scheitert und davon kann man mittelfristig ausgehen, dann werden die Länder besonders mit in den Strudel gerissen werden, die sich bedingungslos der USA unterworfen haben oder von ihr unterworfen wurden. Dazu gehören mit Sicherheit Polen und Deutschland.

Von Bornemann

Dipl.- Sozialarbeiter
Mitglied im Verband Deutscher Pressejournalisten
Studium Sozialarbeit
AKAD Management-Fernstudium
Ergänzungsstudium Wirtschaftsphilosphie

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