Eines muss man der gegenwärtigen Regierung lassen. Noch nie gab es in Deutschland eine Regierung, die in einer nie gekannten Unverschämtheit den Umbau einer Gesellschaft betrieben hat. Dabei werden keine gesellschaftlichen Bereiche ausgespart. Betrachtet man aktuell die Mobilität der Bürger, bei der massiv in die individuellen Belange der einzelnen Bürger eingegriffen wird, indem man ihnen vorschreiben will, mit welchen Verkehrsmöglichkeiten sie zukünftig von einem Punkt A zum Punkt B kommen können. Der Bereich der Sprache wird vorgeben, indem die deutsche Sprache systematisch dekonstruiert wird, damit sie der Ideologie der aus den USA vorgegebenen Identitätspolitik von Butler und anderen entspricht, so dass damit gleichzeitig ein konformes Denkgebäude entwickelt wird, an das sich alle Bürger zu halten haben. Weichen sie davon ab, werden sie als antiphobisch und rechtsradikal eingestuft und damit zum gesellschaftlichen Ausschluss freigegeben. Natürlich werden entsprechende Überwachungseinrichtungen vorgesehen, damit auch die Durchsetzung der Zielvorgaben der „demokratischen Kräfte“, die sich mittlerweile zu einer Art Parteienbündnis der sogenannten demokratischen Kräfte wie bei einer Volksfront zusammengeschlossen haben. Da erinnert es einen an die früheren DDR-Zeiten, weil von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und den Linken alle zusammenstehen und den Kampf gegen die antidemokratische, rechtsradikale und sonstige politisch verwerfliche Alternative für Deutschland führen müssen. Denn das ist eine Partei, die den Bürger in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt und genau das ist es, was nicht mehr gewollt ist. Der Bürger ist kein Bürger, sondern ein Mensch, der so zu funktionieren hat, wie es die Regierung, wer auch immer das ist, bestimmt.
So ist es auch nicht überraschend, dass diese Regierung – und hier tut sich besonders die FDP hervor, die immer den Eindruck einer bürgerlichen Partei vermitteln wollte – den Menschen in seiner natürlichen Geschlechtlichkeit zu dekonstruieren. Denn nichts anderes ist es, wenn ein sogenannter „Queer-Beauftragter“ der Bundesregierung, der Bündnis 90/Die Grünen – Abgeordnete Jens Lehmann, davon redet, „dass Geschlecht etwas Konstituierendes für die Gesellschaft sei“ und es „nichts Krasseres als die Einführung von Mann und Frau“ geben würde. Vielleicht sollte man diesen Herrn oder vielleicht bezeichnet er sich selbst gar nicht als ein solchen, entgegenhalten, dass nicht die Gesellschaft Frau und Mann geschaffen hat, sondern dies eine Besonderheit der Natur ist, die übrigens dazu führte, dass sich die Menschheit immer wieder reproduzieren konnte. Bei aller Wertschätzung von Lesben und Schwulen, beide sind nicht in der Lage, neues Leben durch die Geburt eines Kindes zu schaffen. Vielleicht sieht der Queer-Beauftragte bereits darin eine Diskriminierung der Natur, mit der Diskriminierung durch die Gesellschaft hat dies allerdings nichts zu tun. Und um die Würde von Menschen, die sich weder als Frau noch als Mann empfinden zu bewahren, benötigt man keinen Beauftragten der Bundesregierung, zumal wie Jens Lehmann, ohne Zahlen zu nennen, erklärte, es sich bei den Queeren um einen sehr geringen Prozentsatz der Bevölkerung handelt. Vielleicht sollte man auch einen Beauftragten der Regierung für gebärende Frauen einrichten. Auf einen mehr oder wenigeren Beauftragten kommt es bei dieser Regierung ohnehin nicht an.
Es ist in keiner Weise nachzuvollziehen, dass jetzt die FDP meint ein Gesetz durchzusetze, dass die Wahl der Geschlechtlichkeit in das Belieben eines jeden Einzelnen stellt. Natürlich gibt es – wie auch im Tierreich – Grenzsituationen bei der sexuellen Festlegung durch die Natur und nicht durch die Gesellschaft. In diesen wenigen Fällen ist es auch notwendig, eine formale Änderung der Geschlechtsfestlegung vorzunehmen, wobei es absolut nachvollziehbar ist, dass hier bisher eine fachärztliche Begutachtung erfolgte. Mit einer Verletzung der Menschenwürde hat dies nichts zu tun. Wenn man schon meint, dass jeder Betroffene selbst ohne fachärztliche Stellungnahme seine eigene geschlechtliche Zugehörigkeit ändern kann, dann ist es aber völlig unverständlich, dies bereits 14jährigen Jugendlichen allein zu überlassen. Gerade die Zeit der Pubertät ist eine wichtige Phase in der menschlichen Entwicklung, in der – wenn man sich seriös mit dieser Thematik befasst – weiß, dass es bei vielen Pubertierenden ein Wechselbad der Gefühle und der geschlechtlichen Selbstfindung gibt.
Es ist doch mehr als verwunderlich, wenn einerseits immer behauptet wird, dass es notwendig sei, viele Frauen in die Spitzenpositionen der Wirtschaft und der Politik zu bekommen und dazu sogar Quoten einführt, damit bei der Besetzung der Stellen in erster Linie nicht mehr die berufliche Qualifikation, sondern das Geschlecht der Maßstab ist, aber anderseits jeder nach eigener Empfindung sich plötzlich und unerwartet als Vertreter eines anderen Geschlechts bezeichnen kann. Und wie soll die Quotenregelung zukünftig aussehen, um die vielen sexuellen Befindlichkeiten und Wahrnehmungen zukünftig auch im Berufsalltag zu berücksichtigen? Eigentlich müssten die Initiatoren der Geschlechtervielfalt doch selbst merken, was sie hier der Bevölkerung für einen Unsinn auftischen. Aber wahrscheinlich geht es eben nicht um Respekt anderer Menschen gegenüber, sondern um die Auflösung der Gesellschaft, damit die ideologischen Ziele einer kleinen selbsternannten linken Elite gegen den Willen der breiten Bevölkerung durchgesetzt werden können.
Wie unausgegoren der gesamte Entwurf eines Selbstbestimmungsgesetzes ist, brachte der Queer-Beauftragte der Bundesregierung zum Ausdruck, indem er darauf hinwies, dass der Sport seine eigenen Regelungen habe, so dass die Frage von Mann und Frau ausschließlich Angelegenheit des Sports selbst sei. Auch bei den Frauenhäusern scheint die geschlechtliche Selbstbestimmung schnell ihr Ende zu finden und bei den Saunaeinrichtungen und Schwimmbädern wird auf das Hausrecht der Betreiber verwiesen.
Es wäre besser, den gesamten Gesetzesirrsinn zu beenden. Die Politiker sollten sich wieder mit den eigentlichen Problemen der Bürger befassen. Die Geschlechtervielfalt gehört mit Sicherheit nicht dazu!