Die aktuelle Regierung glaubt, mit ihrem Rentenbeschluss am 5. Dezember 2025 durch die erfolgreiche Abstimmung im Bundestag mit 318 Ja-Stimmen, mit 224 Nein-Stimmen und 53 Enthaltungen, einen Abschluss in der Rentenfrage erreicht zu haben. Das Ziel dieser Abstimmung war, sicherzustellen, dass das Rentenniveau bis 2031 nicht unter 48% sinken darf.
Bereits die knappe sogenannte Kanzlermehrheit, die erreicht werden konnte, zeigt, dass dieser Beschluss eine besondere politische Bedeutung gehabt hat. Bestandteil des Beschlusses war neben der sogenannten Haltelinie bei der Altersrente die Verabschiedung der sogenannten Mütterrente III, bei der ab dem Jahr 2027 drei Jahre Kindererziehungszeiten für alle Kinder, unabhängig vom Geburtsjahr anerkannt werden, unabhängig vom Geburtsjahr. Nicht zuletzt soll aufgrund des Beschlusses eine Stärkung durch das zweite Betriebsstärkungsgesetz gesichert sein. Aufgrund von Prognosen durch Wirtschaftswissenschaftler entstehen durch den Beschluss des Bundestages zusätzliche Kosten in Höhe von 15 Milliarden Euro ab 2032 die den Bundeshaushalt belasten. Bundeskanzler Merz verband mit dieser Rentenentscheidung, die ausschließlich von den Sozialdemokraten gewollt war und im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, die Vertrauensfrage zu seiner Kanzlerschaft.
Bereits im Vorraum des Beschlusses zeigte sich, dass es bei Wirtschaftswissenschaftlern, zum Beispiel bei der sogenannten Wirtschaftsweisen Veronika Grimm, erhebliche Bedenken gab, inwieweit dieser Rentenbeschluss wirklich sinnvoll sei. Die Bedenken bestanden darin, dass durch den Rentenbeschluss einerseits eine unzumutbare Belastung des Bundeshaushalts entstehen wird, die anderseits aber weder zu einer wirklichen Absicherung der Altersrente führt noch unter dem Aspekt der sogenannten Generationsgerechtigkeit verantwortet werden könne. Die Stabilisierung der Rente wird durch den vorliegenden Beschluss ausschließlich durch zusätzliche Steuergelder ermöglicht. Bereits jetzt belastet die Rente den Haushalt in einem kaum vorstellbaren Umfang.
Es war keine Überraschung, dass gerade jüngere Abgeordnete den Versuch unternahmen, diesen Beschluss zu verhindern, weil sie eine erhebliche Ungerechtigkeit zu Lasten der jüngeren Generation sahen.
Grundsätzlich scheint diese Auffassung auch plausibel zu sein. Sie lässt aber außer Acht, dass es aber die Alten waren, die das wirtschaftliche Fundament in Deutschland geschaffen haben, dass es jetzt überhaupt erst möglich macht, dass die Rente durch Steuermittel abgesichert werden kann. Ursprünglich ging man im Rahmen des sogenannten Generationsvertrag davon aus, dass jeweils die Jungen für die Alten die Rentenzahlungen sicherstellen. Durch die Verringerung der Geburtenzahlen, geht diese Überlegung aber nicht mehr auf. Bei der gesamten Diskussion blieb aktuell auch unberücksichtigt, dass der Staat immer wieder Fremdaufgaben, die mit der Rentenversicherung gar nichts zu tun haben, aus der Rentenversicherung finanzierte und dadurch nur die Beitragszahler der Rentenversicherung, nicht aber die gesamte Bevölkerung belastete. Auch die zunehmende Anzahl von Ausländern, die ohne entsprechende eigene Beitragszahlungen von der Rentenversicherung profitierten, führten jetzt zu der absoluten Schieflage in der Rentenversicherung.
Es erschließt sich auch nicht, dass vor der Einsetzung einer sogenannten Rentenkommission, die der Bundesregierung Vorschläge unterbreiten soll, wie zukünftig die Rente überhaupt zu finanzieren sei, ein Beschluss im Bundestag erfolgt, der möglichen Vorschlägen dieser Kommission bereits vorgreift und damit deren Vorschläge sogar ad absurdum führen könnte.
Was aber auch bei der ganzen Rentendiskussion unberücksichtigt geblieben ist, ist die desaströse wirtschaftliche Lage in Deutschland, die zu einem Exodus der Industrie aus Deutschland führt und von der Vorgängerregierung selbst verschuldet wurde und von der aktuellen Regierung nahtlos fortgesetzt wird, so dass gar keine Steuereinnahmen im ausreichenden Umfang generiert werden können, die auch zur Absicherung der Rente herangezogen werden könnten. Ohne wirtschaftliche Basis bleibt jede Rentenpolitik Illusion.
Der Kanzler Merz hat mit dem Durchpeitschen seines Rentenbeschlusses jetzt einen regelrechten Scherbenhaufen angerichtet. Er hat in Kauf genommen, dass die Jugend die Rechnung für die Rentensicherung tragen muss und die Alten, als diejenigen hingestellt werden, die sich ungerechtfertigt zu Lasten der Jugend bereichern. Das Rentenproblem wurde durch den Rentenbeschluss in keiner Weise gelöst, der soziale Unfrieden wurde zusätzlich gesteigert, weil sich jetzt der Fokus auf einen Generationskonflikt entwickelt hat. In Wahrheit ist es nicht der Konflikt zwischen den Generationen, sondern die desaströse Politik dieser Regierung, die keine Anstalten unternimmt, wieder ideologiefreien Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik zurückzukehren, die den Ausverkauf Deutschlands beendet und wieder dafür sorgt, dass ein wirtschaftliches Gleichgewicht auch die Rentenfrage lösen könnte.