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Michaels Kretschmers Auftreten in Torgau war nur beschämend

Die Worte des Ministerpräsidenten Michael Kretschmers waren weder Klartext, noch angemessen für einen Gedenktag, an dem es daran zu erinnern galt, neben dem Sieg gegen Hitler-Deutschland auch Millionen gefallender russischer Soldaten zu gedenken. Der Auftritt Kretschmers war beschämend und vermisste jeglichen politischen und moralischen Anstand.

Es war schon eine politische negative Glanzleistung, den russischen Botschafter Sergej Netschajew zu dieser Veranstaltung nicht einzuladen. Um so mehr zeigten die Russen mit der Anwesenheit ihres Botschafters trotz dieser blamablen Verhaltensweise der sächsischen Landesregierung, Stil und Rückgrat. Das ist genau eine Haltung, die man mittlerweile bei dem sächsischen Ministerpräsidenten vermissen muss.

Dass Max Pieper, der Geschäftsführer der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten, eine Gedenkfeier dazu missbraucht, um von einer wertebasierten Weltordnung zu schwadronieren, muss nicht weiter kommentiert werden. Er wird wahrscheinlich die Meinung seiner Vorgesetzten nur nachreden müssen. Da macht er genau das, was der schlaue Ministerpräsident Kretschmer glaubte, beim russischen Botschafter verhindern zu müssen, nämlich die Gedenkfeier für Parolen und einer politischen Instrumentalisierung zu missbrauchen. Genau das hat sowohl Kretschmer als der Geschäftsführer der Gedenkstättenstiftung getan. Als Bürger dieses Landes kann man sich bei einem solchen Verhalten staatlicher Repräsentanten nur noch schämen.

Um so wichtiger war es, dass der russische Botschafter unbeirrt durch seine Anwesenheit ein Zeichen gesetzt hat. Ein Zeichen, dass Leute wie Kretschmer und andere heute nicht so auftreten könnten, wenn die damalige sowjetische Armee nicht Hitler besiegt hätte. Es ist schlimm, dass der Ministerpräsident von Sachsen politisch mittlerweile so verbohrt ist, dass er nicht mehr unterscheiden kann zwischen einer Gedenkfeier und der üblichen parteibezogenen Agitation, die sich aktuell ohnehin nur noch gegen Russland richtet.

Die sächsischen Wähler werden diesem Ministerpräsidenten bei der nächsten Wahl, die ja auch noch vor Ende dieser Legislaturperiode kommen könnte, deutlich zu verstehen geben, was sie von seinem politischen Wirken halten.

An den russischen Botschafter gerichtet kann man nur sagen: „Danke, dass Sie trotz dieser unwürdigen Haltung der deutschen Repräsentanten ein Signal gesetzt haben, wer an der Freiheit dieses Landes mit beteiligt gewesen ist“.

Обращаясь к российскому послу, можно сказать только одно: «Спасибо за то, что, несмотря на недостойное отношение немецких представителей, вы дали понять, кто внес вклад в освобождение этой страны».