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Papst Franziskus ist tot – sein Vermächtnis lebt weiter

Auch wenn man damit rechnen musste, dass sich die Zeit dieses großen Papstes in dieser Welt dem Ende entgegengeht, so war die Bekanntgabe des Ablebens von Franziskus wie ein Anhalten einer großen Welt-Uhr. Völlig gleichgültig, ob Menschen sich als Christen, Moslems, Juden oder anderer Weltreligionen zugehörig fühlten, ist der Tod dieses Papstes für sie mindestens ein Anlaß, kurz zum Innehalten. Man bemerkt, dass hier ein großer Mensch abgetreten ist, der, ohne über Waffen im militärischen Sinne verfügt zu haben, erheblich mehr Macht ausüben konnte, als die großen weltlichen Herrscher, die den Anschein erwecken, als seien sie es, die über das Schicksal der Menschheit und über die Welt im Allgemeinen entscheiden könnten.

Papst Franziskus, der von 2013 bis 2025 die Geschicke der katholischen Weltkirche gestaltete und lenkte, war für viele Christen und für viele Bürger, die sich nicht dem christlichen Glauben zugehörig fühlten, eine Hoffnung. Ein Hoffnung, dass von der moralischen Instanz einer Weltkirche, durch diesen Papst Impulse in die Welt ausgehen, die die sich wichtig nehmenden Politiker dazu bringen, mehr über ihr eigenes Tun zu reflektieren und sich darum kümmern, dass es in dieser Welt friedlicher und gerechtet zugeht.

Nicht ohne Grund kann man feststellen, dass Persönlichkeiten sehr oft in der Lage sind, eine gesellschaftliche Entwicklung zu verändern und sogar neu zu gestalten. Die bereits zu Beginn des Pontifikates dieses Papstes gesetzten Signale, die Bescheidenheit und die Demut gegenüber den Gläubigen, ließen darauf hoffen, dass Franziskus mehr Gerechtigkeit und Frieden schaffen könnte. Aber bereits die innerkirchlichen Auseinandersetzungen zeigten, dass es für einen Einzelnen kaum möglich ist, im Zeitraum des eigenen Lebens alles das um- und durchzusetzen, was man sich zum Ziel gesetzt hat.

Franziskus, der Papst aus Argentinien und Angehöriger der Jesuiten, hatte viele innerkirchliche Reformen angestoßen, von denen jedoch eine Vielzahl von seinen eigenen Kardinal-Brüdern so konterkariert wurden, dass viele nicht mehr wußten, wie Franziskus wirklich die Kirche verändern wollte. Vielleicht wollte Franziskus auch zu viel gleichzeitig. Da die Wirkungskraft eines Menschen allein aus biologischen Gründen zeitlich sehr begrenzt ist, bedarf es eine überirdischen Kraft, wenn man eine Kirchenorganisation wie sie die katholische Weltkirche darstellt, verändern will.

Mit der Berufung von über 140 Kardinälen, die stimmberechtigt bei der Wahl des nächsten Papstes sind, die Zahl der stimmberechtigten Kardinäle beträgt aktuell 141, hat Franziskus das Kardinalskollegium so neu zusammengesetzt, dass dies sich bei der Wahl des nächsten Papstes dramatisch zum Positiven aber auch zum Negativen auswirken könnte. An diesem Beispiel zeigt sich der Anspruch von Franziskus, möglichst umfassend die Kirche zu verändern, aber auch in Kauf zu nehmen, nicht zu wissen, ob die sich dann ergebende Veränderung ein Segen für die Kirche sein wird.

Ein Kommentator führte aus, dass Franziskus mehr, wie ein Gemeindepfarrer auftrat, als wie ein Kardinal. Das spricht für ihn, weil dadurch erkennbar wurde, dass es ihm um den Menschen selbst ging und nicht der eigene Machtstatus die Triebfeder des Handelns war. Viele Christen wünschten sich zukünftig genau solche Kirchenführer. Kirchenführer, die sich ausschließlich daran orientieren, was Christus uns heute sagen würde, wenn er als Mensch wieder in Erscheinung treten würde.

Ein besonderes transzendentes Zeichen im Zusammenhang mit dem Ableben dieses großen Kirchenführers wurde aus Sicht des Verfassers dieses Kommentares gesetzt. Es ist kein Zufall, dass Franziskus nicht Karfreitag, sondern am Osterfest von einem höheren Wesen abberufen wurde. Und es ist auch ein Zeichen, dass noch am Sonntag eine Begegnung zwischen diesem großen Papst und dem Repräsentanten der USA, dem Vizepräsidenten Vance, stattfand. Vielleicht soll uns das sagen, dass dieser Papst nicht tot ist, weil er gemäß der Ostergeschichte zumindest im Geist bereits auferstanden ist. Und vielleicht sollte die Begegnung dieses Papstes mit Vance das Signal sein, dass sich auch die weltlichen Herrscher endlich um Frieden und Gerechtigkeit bemühen sollten.