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Christian Lindner hat aktuell jegliches Vertrauen in die Politik verspielt

Aktuell kann man der FDP nicht absprechen, dass sie es geschafft hat, die schon lange bestehende Unglaubwürdigkeit der sogenannten demokratischen Parteien in einer eindrucksvollen Weise den Bürgern vorzuführen. Es grenzt schon an einer Unverfrorenheit, wie der Parteivorsitzende Christian Lindner glaubt, seine Mitbürger veralbern zu können. Warum auch immer und wer auch immer es gewesen ist, ein internes Papier der FDP unter der Bezeichnung „D-Day“ gab den Bürgern einen Einblick, wie verlogen politische Parteien sein können. Schlimm daran ist, dass ein solches Verhalten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auf die FDP beschränkt sein dürfte, sondern mittlerweile eine übliche Praxis bei allen Parteien, die für sich immer den Anspruch erheben, „demokratisch“ zu sein, ist. Auch die sogenannten demokratischen Parteien, sind in keiner Weise besser als die FDP, so dass man auch ihnen kein Vertrauen mehr schenken kann.

Grundsätzlich wäre es keine besondere Angelegenheit, wenn bekannt geworden wäre, dass ein Partei intern Überlegungen anstellt, ob die Beteiligung an einer Regierung fortgesetzt werden sollte oder nicht. Aber die Umstände solcher Überlegungen, wie sie bei der FDP stattgefunden haben, lassen doch erhebliche Zweifel an der Seriosität der FDP und seiner Spitzenfunktionäre aufkommen.

Auch in der Politik sollte ein Grundsatz gelten, nämlich dass die Bürger davon ausgehen dürfen, dass sie nicht wissentlich von Parteifunktionären belogen werden.

Insofern ist das Schauspiel, das die FDP jetzt geboten hat, ein regelrechter Super Gau für die Demokratie. Nicht nur die FDP hat als Partei jegliches Vertrauen bei den Bürgern verloren, sie hat auch dafür gesorgt, dass dieser Vertrauensverlust auf alle Parteien übergegriffen hat. Noch schlimmer ist die infantile Diktion, mit der man eine wichtige Frage, nämlich, ob man eine Regierung scheitern lässt oder nicht, behandelt. Die Bezeichnung eines Parteidokumentes dieser Wichtigkeit, mit D-Day, ist nicht nur eine Beleidigung der Soldaten, die bei dem Kampf gegen Hitler ihr Leben verloren hatten, sie zeigt die Infantilität von Politikern, von denen man erwarten muss, dass sie für die Bürger Entscheidungen über Leben oder Tod treffen könnten. Die FDP hat sich hier den Bürgern wie eine Gruppe von Kindergartenkindern präsentiert, die einmal Krieg spielen wollten. Die gleichen Politiker haben sich bisher darüber aufgeregt, wenn Bürger Begriffe oder Wörter gewählt haben, die angeblich politisch kontaminiert sein sollten. Was sind das doch für Heuchler.

Mit dem Rücktritt des Generalsekretärs und den Bundesgeschäftsführers der Partei ist die Angelegenheit für die FDP noch lange nicht beendet. Der eigentlich Verantwortliche ist der Vorsitzende der FDP, Christian Lindner, der sich in einem Interview im Ersten Deutschen Fernsehen versuchte, herauszureden. Lindner muss zurücktreten, denn er ist nicht nur das Gesicht einer gescheiterten Regierung, sondern auch das Gesicht einer der Wahrheit nicht verpflichteten und gescheiterten FDP. Ein Neubeginn für die FDP, sofern es diesen überhaupt noch für die FDP geben kann, wäre nur möglich, wenn die gesamte bisherige Führungsriege dieser Partei zurücktritt und neuen charakterlich integren Persönlichkeiten Platz macht. Lindner und seinen bisherigen Parteifreunden würde man noch nicht einmal einen Gebrauchtwagen abkaufen. Ihnen zu glauben, dass sie sich um das Wohl dieses Landes kümmern und im Notfall die richtigen Entscheidungen treffen, haben sie endgültig verspielt.

Eines wird aber auch erkennbar. Wenn die Bürger wieder eine glaubwürdige Regierung haben wollen, werden sie wohl doch die Partei wählen müssen, die sich bisher in einem solchen Lügengebäude noch nicht verstrickt hat. Und da gibt es eben zur politischen Alternative keine Alternative. Noch haben die Bürger die Chance, die Demokratie nicht von den demokratischen Parteien in Grund und Boden rammen zu lassen.