Der Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS) vergibt jedes Jahr den Titel des größten Sprachpanschers. Die Mitglieder des Vereins haben in diesem Jahr zum wiederholten Male Ursula von der Leyen als größten Sprachpanscher ausgezeichnet. Bereits 2014 wude ihr dieser Titel erstmalig verliehen.
In diesem Jahr erhielt sie den Titel für ihre systematische Missachtung der Muttersprache. Als deutsche Kommissionspräsidentin der EU trägt sie zur Marginalisierung ihrer eigenen Muttersprache bei, indem sie es systematisch vermeidet, bei offiziellen Anlässen ihres Amtes, die deutsche Sprache zu verwenden.
Eigentlich sollte es doch eine Selbstverständlichkeit sein, daß ein Politiker, so wie ihre Vorgänger in der EU auch, seine eigene Muttersprache nicht verleugnet. Frau von der Leyen könnte ja in besonderen Fällen eine Fremdsprache wählen, aber wir dürfen wohl davon ausgehen, dass es qualifizierte Simultandolmetscher auch in der EU gibt, die in der Lage sind, Ausführungen der deutschen Kommissionspräsidentin auch in andere Sprachen zu übersetzen.
Bei Frau von der Leyen könnte man den Eindruck haben, daß sie sich schämt, deutsch sprechen zu müssen. Es könnte aber auch sein, daß sie meint, sich durch ihre – im übrigen sehr schlechte englische Sprechweise – interessanter zu machen.
Ihr nicht verständliches Verhalten ist umso lächerlicher, weil in der EU die englische Sprache nach dem Ausscheiden des Vereinigten Königreiches gar nicht mehr die meistverbreiteste Sprache in der EU ist.
Vielleicht will Frau von der Leyen auch nur durch ihre englische Sprechweise den Austritt Englands leugnen und die sprachliche Verbindung zum Vereinigten Königreich tapfer aufrecht erhalten.
Wir wollen doch nicht hoffen, daß es für Ursula von der Leyen noch einen ganz anderen Grund gibt, nicht in der eigenen Muttersprache, sondern in englisch zu sprechen. Es könnte ja sein, daß Frau von der Leyen sich gar nicht als Vertreterin einer europätischen Institution ansieht, sondern meint, dass die EU eine Unterorganisation der USA ist und die Politik der USA in Europa umzusetzen hat. Dann ist es allerdings logisch und folgerichtig, dass sie in der Sprache ihres Auftraggebers spricht. Wenn man die Politik der EU näher betrachtet, dann ist ein solcher Gedanke nicht abwägig. Die Bürger sollten sich dann aber schnell von einer solchen Organisation und von solchen Repräsentanten auch trennen.