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Sollen wir uns alle unterhaken und beste Freunde sein?

In der letzten Zeit ist bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zunehmend zu beobachten, dass sich die Journalisten in Sendungen untereinander duzen. Sowohl bei der Tagesschau in der ARD oder bei den Nachrichtensendungen „Heute“ im ZDF, vermitteln die Journalisten den Eindruck, als wenn ein großer Freundeskreis den geneigten Zusehern ihrer Sendung – im Deutschlandfunk hat sich diese Unsitte noch nicht bemerkbar gemacht – einen Einblick in die große weite Welt vermittelt.

Der WDR hat diese Praxis mittlerweile noch zu einer weiteren Perfektion gebracht, in dem er sogar seine Zuschauer duzt. Damit soll offensichtlich ein vertrautes Klima vermittelt werden. Freunde plauschen mit ihren Freunden (Hörer und Zuschauer) über die aktuellen politischen Themen.

Was auf den ersten Blick sehr nett zu sein scheint, ist in Wahrheit mehr als bedenklich. Den Hörern und Zuschauern wird der Eindruck vermittelt, als wenn sie selbst zu der „Comunity“ der Journalisten gehören würden und zusammen mit den Rundfunk-Hörern, bzw. Fernseh-Zuschauern eine große Familie seien. Dem ist jedoch keinesfalls so.

Der interessierte Hörer und Zuschauer erwartet von „seinem jeweiligen Sender“, dass er sachlich und möglichst umfassend über die aktuellen Geschehnisse informiert. Er will gar nicht Teil der Journalistenfamilie sein, sondern erwartet von sachkundigen und gut ausgebildeten Journalisten neben sachlichen Informationen Impulse zum eigenen Reflektieren von gesellschaftlichen Vorgängen. Dazu ist auch eine gewisse Distanz zu den Mitarbeitern der Rundfunk- und Fernseheinrichtungen notwendig, um auch das Gefühl zu bekommen, dass hier Profis am Werk sind, die aus den vielen Nachrichten, die täglich auf deren Redaktionstischen ankommen, so auswählen, dass ein guter Gesamtüberblick der Geschehnisse eines jeden Tages herausgearbeitet wird.

Wenn Journalisten auch in den Sendungen untereinander so tun, als wenn es sich bei den Rundfunkjournalisten um die Ansammlung eines privaten Freundeskreises handelt, dann wird dem neutralen Hörer oder Zuschauer der Eindruck vermittelt, als wenn er selbst gar nicht dazu gehört. Damit wird genau das Gegenteil von dem erreicht, was vielleicht bezweckt war. Der Zuhörer und Zuseher werden regelrecht ausgegrenzt. Es ist übrigens bei vielen Berufsfeldern ein ehernes Gesetz, dass im Berufsgeschehen eine Sachlichkeit praktiziert wird, zu der auch eine ordentliche Anrede der agierenden Persönlichkeiten gehört. Man stelle sich einmal vor, dass bei einer Gerichtsverhandlung der Vorsitzende Richter zum Anwalt des Beklagten sagen würde: Klaus halte jetzt mal Dein Plädoyer.

Beim Rundfunk und Fernsehen sollte durchaus eine gewisse gesellschaftliche Kultur erhalten bleiben, weil dies bei den Außenstehenden mehr Vertrauen, dass eine sachliche und nicht persönlich eingefärbte Berichterstattung erfolgt, entstehen lassen würde. In einem Kommentar zur neuen WDR-Praxis eines distanzlosen Verhaltens dem Hörern gegenüber schreibet der Journalist Klingebiel zurecht: „Der WDR untergräbt mit seinen Programmen mit dem offenen „Kuschel-Du“ das Vertrauen in eine unvoreingenommene und unabhängige Berichterstattung“. Jetzt könnte man meinen, dass bei allgemeinen Boulevard-Sendungen auch im Rundfunk eine in Jugendkreisen bestimmter Gesellschaftsschichten oft üblichen schlichten Umgangsformen, eine solche Praxis hinnehmbar sei. Vielleicht ist man der Meinung, dass damit besonders Jugendliche bereit sind, nicht den Ausschaltknopf des Radios oder Fernsehers zu betätigen, weil sie sich von einer einfachen Sprechweise besonders angesprochen fühlen. Bei renommierten Sendeformaten, wie beispielsweise die Nachrichtensendungen im 1. und 2. Fernsehen, sollte man sich doch mehr an denjenigen orientieren, die nicht bereit sind, auf jegliche gesellschaftlichen Umgangsformen zu verzichten.

Nicht jede gesellschaftliche neue „Errungenschaft“ ist ein Fortschritt und sollte deshalb auch hinterfragt werden. Es ist im Übrigen auch keinesfalls sicher, dass alle Jugendlichen sich von einer persönlichen Übergrifflichkeit in der Sprache besonders motivieren lassen, zuzuhören.

Wenn immer wieder beklagt wird, wie verlottert das Miteinander Umgehen von Menschen oft erfolgt, so dass kaum noch ein Zuhören und ein Respektieren von Meinungen anderer Mitbürger möglich ist, dann wird eine solche Entwicklung auch dadurch gefördert, wenn öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Fernsehanstalten glauben, auf alle Konventionen verzichten zu müssen, um sich bei Jugendlichen beliebt zu machen. Was sie erreichen ist, dass die Jugendlichen solche Bemühungen gar nicht ernst nehmen und als lächerlich empfinden und sich der Ansprechkreis, den die Sender erreichen wollen und letztlich auch erreichen müssen, um ihre eigene Daseinsberechtigung nicht zu verlieren, von diesen Sendern verabschiedet und auf andere Informationsquellen zurückgreift.

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Söder der Größte – für die CDU ein Fiasko!

Markus Söder läuft in den letzten Tagen zur Höchstform auf. Bisher konnte man davon ausgehen, daß die CDU und die CSU als Fraktionsgemeinschaft im Bundestag und als Parteien, die mit der gleichen Zielsetzung angetreten sind, den gemeinsamen Wunsch der Regierungsbildung haben sollten. Ein solches gemeinsames Ziel macht es erforderlich. daß man auch alles unternimmt, nicht den Eindruck einer Uneinigkeit oder sogar eines Zwistes aufkommen zu lassen.

Nach einem endlosen Kampf zweier Parteivorsitzender dieser sogenannten Parteienfamilie schien es so, daß Markus Söder zur Kenntnis genommen hat, daß es der Bevölkerung gegenüber kaum zu vermitteln gewesen wäre, wenn die kleinere und noch dazu ausschließlich regional tätige Partei sich an die Spitze gesetzt und der größeren Schwester vorgeschrieben hätte, wer der gemeinsame Führer sein soll und vor allen Dingen, in welche politische Richtung die beiden Unionsparteien zukünftig gehen sollen.

Im Sommerinterview des Zweiten Deutschen Fernsehens führte Söder eindrucksvoll vor, wie man einen politischen Gegner einerseits sehr subtil, andererseits sehr brutal, deformieren kann und gegenüber den Bürgern unausgesprochen, aber auch deutlich formuliert, erklärt, wie unfähig der Gegner ist. Das Problem dabei war jedoch, daß dieser Gegner genau der Partner ist, mit dem man nur gemeinsam überhaupt eine Wahl gewinnen kann.

Ein solches Verhalten kann verschiedene Ursachen haben. Manche Persönlichkeiten sind von sich so überzeugt, daß sie ihren eigenen Heiligenschein wie ein Kokon um sich herumtragen, so daß sie sich damit von der Realität regelrecht abgeschirmt haben. Diese Leute können auch nicht wahrnehmen, wenn sie sich mit ihren eigenen Worten um Kopf und Kragen bringen. Sie sind dann allenfalls erschrocken und entsetzt, wenn sie das Ergebnis ihres Handelns präsentiert bekommen und dann nichts mehr ändern können.

Es gibt aber eine zweite Gruppe von Persönlichkeiten, die durchaus ihre Umwelt wahrnehmen können, aber ebenfalls so von sich überzeugt sind, daß sie glauben, nur sie selbst seien in der Lage, einen klaren Durchblick zu haben. Diese Personen konfrontieren ihre Umwelt mit Vorsatz und sind davon überzeugt, daß ihre Mitbürger erkennen, daß hier ein grandioser Führer endlich erschienen ist, der alle aus dem Jammertal der politischen Verwerfungen herausführt und in der Lage ist, immer das richtige für sein Volk zu tun. Diese Personen müssen immer so tun, als wenn es neben ihnen nur unfähige, schlafmützige und nicht kreative Menschen gibt, denen man nie eine mögliche Kanzlerschaft zutrauen darf.

Und dann gibt es eine dritte Gruppe von Personen. Diese sind so überheblich, arrogant und sehen sich nur selbst im Mittelpunkt des Geschehens. Sie haben zudem einen Anspruch, Macht über andere ausüben zu wollen, ja zu müssen. Solche Personen handeln ohne Rücksicht auf möglichen Flurschaden, weil sie bis zum Beweis des eigenen Scheiterns, gar nicht davon ausgehen, daß andere Menschen sie durchschauen und rechtzeitig sagen, daß sie jeden anderen wählen, wenn sie verhindern können, daß solche Machtmenschen jemals an die Macht kommen. Der geneigte Leser sollte sich aus diesen drei Gruppen selbst ein Bild machen.

Was soll man denn davon halten, wenn Markus Söder auf die Frage des Journalisten Theo Koll im Sommer-Interview auf die Frage, wie es dazu kommt, daß nach den aktuellen Ergebnissen des Politbarometers  die CDU/CSU im Abwärtstrend sei und welchen Anteil er selbst daran hat, Söder antwortet, daß nach seiner eigenen Leistung eigentlich ein besseres Ergebnis hätte vorliegen müssen. Söder spricht damit aus, daß er nach wie vor davon überzeugt ist, daß er als Kanzlerkandidat der richtige Mann und der gewählte Kanzlerkandidat an der ganzen Misere Schuld sei. Nach Söder werden im Wahlkampf nur noch Nebensächlichkeiten angesprochen und die eigentlichen Themen werden nicht behandelt. Söder bleibt allerdings auch die Antwort schuldig, welche Themen er denn in den Wahlkampf diskutieren will. Auch ein Satz, wonach das Ansteigen der Wählerzustimmung für die CDU wohl deshalb erfolgte, weil die anderen Parteien Fehler gemacht haben, zeigt, wie Söder dem eigentlichen Kanzlerkandidaten in der Öffentlichkeit  vor das Schienbein tritt. Söder behauptete von sich in diesem Interview, daß er der Antreiber sei. Hier könnten aber auch die Bürger zu der Überzeugung kommen, daß er kein Antreiber, sondern ein Intrigant ist, dem es nur darum geht, ohne Rücksicht auf Verluste dem eigentlichen Kandidaten, der doch der gemeinsame Kandidat der CDU/CSU sein soll, zu demontieren. Es ist kaum vorstellbar, daß Markus Söder davon ausgeht, daß zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch einmal ein Wechsel in der Kanzlerkandidatenschaft erfolgen wird.

Wenn man die politische Entwicklung des Markus Söder in den vergangen Monaten näher betrachtet, dann ist auffällig, wie sehr sich Söder – darin liegt er mit der Noch-Kanzlerin sehr auf einer Linie – mit den sogenannten Grünen angebiedert hat. Auch Söder hat in den letzten Monaten genau die Linie von Frau Merkel verfolgt, aus der CDU eine linke Ökopartei machen zu wollen. Dabei ist nicht zu erkennen, ob er dies aus einer inneren Überzeugung heraus gemacht hat oder weil er glaubt, damit auf einer populistischen Welle zum Erfolg getragen zu werden.

Laschet, der von Söder offensichtlich anfangs als Gegner nicht ernst genommen wurde, hat das Ego von Markus Söder erheblich getroffen, so daß Söder feststellen mußte, unmittelbar vor Erreichen seines Zieles von einer Schlafmütze ausgebremst worden zu sein. Es ist keine Überraschung, wenn man sich näher mit Persönlichkeitsstrukturen befaßt, daß manche Persönlichkeiten in einer solchen Situation ihren klaren Blick verlieren und zu negativen Überraschungen im Handeln fähig sind. Nur solchen Personen sollte man keine Positionen überlassen, bei denen sie über das Schicksal anderer Menschen entscheiden können.

Der Verlauf des Interviews im ZDF, der von Söder selbst wahrscheinlich als eine hervorragende Selbstdarstellung empfunden wurde, hat deutlich gemacht, daß dieser Mann seine Grenzen bereits überschritten hat, so daß man nur hoffen kann, daß eine solche Person nicht das fortsetzen kann, was die bisherige Kanzlerin leider zu lange bereits umgesetzt hat. Damit würde sich der allgemeine politische, wirtschaftliche und vor allen Dingen gesellschaftliche Niedergang in Deutschland weiter beschleunigen.

 

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Alt gegen Jung – warum werden hier zusätzliche Gräben aufgetan, die es eigentlich gar nicht gibt?

In der Nachrichten-Sendung „Heute“ des ZDF am 17.5.2021 wurde am Schluß der Sendung von dem Moderator Claus Kleber im Zusammenhang mit der jetzt doch verstärkten Impfaktion gegen Corona und den bisherigen Auswirkungen auf die Probleme der Jugend aufmerksam gemacht. Grundsätzlich ist dies ja auch sehr zu begrüßen, da es unbestritten ist, daß junge Menschen unter der gegenwärtigen Situation sehr zu leiden haben.

Allerdings kann man diesen Beitrag, der mit Sicherheit mit einer besten Absicht von Herrn Kleber in dieser Form gebracht wurde, auch erheblich kritisch hinterfragen. Da wurde in den Raum gestellt, daß die älteren Bürger jetzt doch auch einmal an der Reihe wären, den jungen Menschen etwas zurückzugeben. Sie, die älteren Menschen, haben jetzt durch die Corona-Impfung für sich mehr Freiraum erhalten, so daß sie im Gegensatz zu den Jugendlichen, die noch immer nicht gegen Corona geimpft werden konnten, Privilegien genießen könnten, die den Jugendlichen verwehrt seien. Dann erhielten in diesem Beitrag junge Menschen die Möglichkeit, im Fernsehen über ihre Befindlichkeiten im Zusammenhang mit den Einschränkungen durch Corona zu erzählen. Sie brachten zum Ausdruck, wie schlimm die Folgen durch den fehlenden Schulbesuch seien, die großen Probleme durch eine mangelnde Kommunikation unter Gleichaltrigen und auch die Isolation, in der sich viele der jungen Menschen zwangsweise befinden und die sehr belastend sei.

Der gesamte Ablauf dieses Sendeteils innerhalb einer Nachrichtensendung konnte die Assoziation erwecken, als wenn ein Teil der Sorgen, Nöte und Probleme der Jugendlichen auch durch die besonderen Privilegien, die ältere Mitbürger unserer Gesellschaft bekommen haben, verursacht wurden. Insofern sollten – nach den Worten von Herrn Kleber – die älteren jetzt auch den jungen Menschen etwas zurückgeben.

Jetzt kann man sich doch einige Fragen stellen und dabei etwas betroffen reagieren, weil aus diesem Betrag des ZDF eine Schieflage zwischen den Generationen konstruiert wird, die es bei einer objektiven Betrachtung gar nicht gibt.

Da stellt sich die Frage, was die Älteren den Jüngeren denn weggenommen oder vorenthalten haben? Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde eben von dem gleichen Sender kommuniziert, daß die Infektionsmöglichkeit überwiegend bei älteren Bürgern bestehe und deshalb diese schnellstens geimpft werden müssen. Es wurde der Eindruck vermittelt, daß die Ansteckungswahrscheinlichkeit, aber insbesondere ein möglicher Corona-Krankheitsverlauf bei jungen Menschen relativ harmlos sein sollte. Es zeigte sich dann, daß durch die massiven Versäumnisse dieser Regierung und einer Politik, die davon ausging, daß Deutschland sich nicht in erster Linie um die eigenen Bürger zu kümmern hat, sondern sich erst einmal auch um andere Länder kümmern muß, ein desaströses Ergebnis bei der Beschaffung des Impfstoffes verursacht wurde.  Die Impfstoffbeschaffung wurde von Frau Merkel der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übertragen, die als frühere Verteidigungsministerin  einen eindrucksvollen Beleg ihrer organisatorischen Nicht-Qualifikation erbracht hatte, so daß es nicht überrascht, daß bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt, in Deutschland ein Mangel an Impfstoffen besteht.

Wenn inzwischen festgestellt wurde, daß es auch sinnvoll sei, junge Menschen gegen Corona zu impfen, dann kann der jetzt bestehende Mangel an Impfstoff nicht indirekt den älteren Menschen vorgehalten werden, die vermeintlich den Impfstoff der Jugend wegegenommen hat. So ganz nebenbei hätte Herr Kleber auch darauf hinweisen müssen – denn das wäre eine Nachricht und keine Meinung – daß ein Großteil der Bürger über 70 nach wie vor gar nicht geimpft sind. Dies nicht, weil sie die Impfung verweigern, sondern weil sie bei den Impfzentren keine Termine erhalten haben.

Natürlich ist es schlimm, welche Situation die jungen Menschen jetzt vorfinden. Aber es gehört auch zur Wahrheit, daß ein großer Teil dieser Probleme durch ein verantwortungsvolles Handeln der Regierung hätte vermieden werden können. Wo waren die Pläne der Regierung, wie der Unterricht in den Schulen erfolgen soll? Wo sind denn die Belüftungsanlagen in den Schulen, die einen geordneten Schulablauf hätten möglich werden lassen? Warum befinden sich denn die Schulen zum großen Teil in diesem maroden Zustand, daß die hygienischen Verhältnisse oft so unter aller Würde sind, daß man sich als Bürger schämen muß!

Das sind übrigens nicht die alten Menschen gewesen, die diese Zustände in Deutschland herbeigeführt haben. Sondern das waren die vor 30 Jahren jungen, dynamischen Politiker, zu denen auch Frau Merkel gehört, die Deutschland auch durch eine sogenannte schwarze Null regelrecht heruntergewirtschaftet haben. Und man sollte es auch nicht vergessen, daß die Grünen dabei einen erheblichen Anteil hatten, da sie ebenfalls in dieser Zeit an der Regierung mit beteiligt waren.

Es scheint jetzt modern zu sein, Alt gegen Jung auszuspielen. Das zeigt sich auch bei Fragen des Klimas und der Frage nach Verbrauch von Wirtschaftsgütern. Vielleicht darf man auch einmal daran erinnern, was die Großeltern und Eltern der jetzt alten Menschen, diesen hinterlassen haben! Was war denn mit dem zweiten Weltkrieg und den Folgen? Wer hat denn dieses Erbe übernehmen müssen und ein Land entwickelt, daß es jetzt jungen Menschen überhaupt ermöglicht, weltweit durch die Welt zu jetten, um ihre Ökobotschaften zu verbreiten? So ganz nebenbei sagen sie natürlich nicht, wie hoch bereits ihrer eigener Öko-Fußabdruck ist, wobei bei den meisten diese Fußabdrücke historisch betrachtet, in einigen Jahren nicht mehr erkennbar sein werden.

Was soll gesagt werden: Es ist irrsinnig zu glauben, die vorangegangene Generation ist die einzige, die zu verteufeln ist. Die Menschheit und dies ist nicht nur in Deutschland, das weltweit den geringsten Anteil an Klimafußabdrücken hinterlassen kann, so, wird immer das übernehmen, was die vorherige Generation ihr überlassen hat. Und die Menschheit wird immer sagen, die vorherige Generation hat versagt oder die falschen Probleme angegangen. Die jetzt jungen Menschen werden im Alter feststellen, daß sie selbst auch nichts anderes als ihre Eltern und Großeltern gemacht haben. Wahrscheinlich werden sie dann von ihren Kindern genau die gleichen Vorwürfe hören: Warum habt ihr uns eine so verbrauchte Welt hinterlassen?

Mit Sicherheit wird sich an diesem Punkt die Menschheit, so lange sie existiert, nicht ändern. Was man aber erwarten sollte ist, daß ein öffentlich rechtlicher Rundfunk in seinen Nachrichten nicht feuilletonistische Meinungen verbreiten sollte, die zwar gut klingen, aber keiner objektiven Betrachtung standhalten. Dafür gibt es andere Sendeformate, die ein solches Thema hoffentlich fundierter vorbereiten. Aber auf keinen Fall ist es zulässig, im Rahmen von angeblich objektiven Nachrichten, subjektive Meinungen zu vermitteln, die die Bürger allenfalls in eine gedankliche Irre führen. Spaltungstendenzen gibt es zur Zeit in unserer Gesellschaft genug, es sollten nicht noch weitere hinzugefügt werden!

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Mein Schreiben an:  Zuschauerservice@zdf-service.de – Die Grünen verbieten Einfamilienhäuser

 

Mein Schreiben an:  Zuschauerservice@zdf-service.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den „Heute“-Nachrichten am 18.2.2021 berichteten Sie über die Aussagen von dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Anton Hofreiter, der in einem Interview mit dem Spiegel erklärt hat, daß der Bau von Einfamilienhäuser verboten werden müßte. Ihr Moderator der Nachrichtensendung brachte zum Ausdruck, daß dieses Thema unverhältnismäßig diskutiert werde. Es trifft überhaupt nicht zu, daß die Grünen jemals verlangt hätten, daß keine Einfamilienhäuser mehr gebaut werden dürften. Ihr Moderator erklärte, daß die Aufregung, die bei vielen Bürgern durch diese Erklärung des Herrn Hofreiter – meiner Meinung nach nicht unbegründet – entstanden sei, gar keinen Hintergrund habe. Man konnte als Zuschauer Ihrer Sendung den Eindruck gewinnen, als wenn wieder einmal nur Fake-News verbreitet werden, um die Grünen vor einer anstehenden Landtagswahl zu diskreditieren.

Mich erstaunt, wie ein doch renommierter Sender wie das ZDF solche Falschmeldungen verbreiten kann und den Versuch unternimmt, die Grünen hier zu verteidigen. Richtig ist, daß dieses Thema bereits am 29.1.2021 ausführlich vom Focus, aber auch von der Welt und anderen Medien berichtet wurde. Ausgangspunkt war seinerzeit, daß der Grünenstadtrat und Bezirksamtschef in Hamburg Nord, Werner Boelz, bereits seit 2020 keinen Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser erteilt hat. Auch der Tagesspiegel berichtete ausführlich über diese Thematik.

Offensichtlich hat Herr Hofreiter – aus welchen Gründen auch immer – zur Unzeit das gesagt, was seine Partei wirklich will. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß die vorgesehenen Verbote der Grünen auch viele andere Bereiche umfassen. Leider ist dies vielen Bürgern nicht bekannt. Wenn Sie etwas besser recherchieren würden, dann könnten Sie zu den gleichen Erkenntnissen kommen, wie ein normaler Bürger, der kein Qualitätsjournalist ist, der sich allerdings nur die Mühe machte, einmal intensiver über die vielen Aussagen der Grünen nachzuforschen.

Nicht vertretbar ist jedenfalls, das, was Sie in den Nachrichten am 18.2.2021 gemacht haben, weil dies eine Irreführung der Bürger ist. Hier bitte ich darum, Ihre Nachricht vom 18.2.2021 noch einmal zu überprüfen und ggf. auch offiziell zu berichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg-Michael Bornemann