Ein Interview im Deutschlandfunk mit dem Präsidenten des DIW Marcel Fratzscher zeigte wieder einmal sehr klar, dass auch Professoren nicht davon frei sind, Unfug zu reden. Wer sich vorstellt, dass ein Hochschullehrer seinen Mitmenschen nur dass erzählen sollte, was er selbst aufgrund wissenschaftlicher Arbeit an Erkenntnissen gewonnen hat, dann muss man einfach feststellen, dass eine solche Vorstellung einer Hochschulzeit entspricht, die zumindest in Deutschland schon lange nicht mehr existiert. Mit einer Leichtigkeit und gleichzeitig mit dem Anspruch der absoluten Wahrheit, verbreiten aktuell viele Professoren Populärmeinungen, die allenfalls das Niveau von den Zeitschriften haben, die man im Allgemeinen beim Friseur liest, um die Wartezeit abzukürzen.
Es ging wieder einmal um die „Brandmauerdiskussion“, der Verband der Familienunternehmen, der mit dem Irrsinn der sogenannten Brandmauer gegenüber der AfD ein Ende gemacht hat. Man hätte sich von einem Wirtschaftswissenschaftler gewünscht, dass er sich zu der gestellten Frage sachkundig und wissenschaftlich durchdacht äußert und insbesondere seine Meinung so begründet, dass sie in irgendeiner Weise auch nachvollziehbar gewesen wäre. Was Fratzscher bot, war jedoch eine polemische Aneinanderreihung von üblichen Parolen, mit denen sich die AfD aktuell konfrontiert sieht und denen jegliche Plausibilität fehlten. Wenn Fratzscher meint, die AfD sei keine normale Partei, dann ist das das Gleiche, wenn jemand sagen würde, Prof. Fratzscher sei kein normaler Professor. Im Bundestag sind – sofern man sich noch an das Grundgesetz unseres Landes halten sollte – nur zugelassene Parteien vertreten, die auf dem vom Gesetz vorgeschriebenen Verfahren vom Souverän, sprich den Bürgern, gewählt worden sind. „Hoffähig“, wie sich Fratzscher ausdrückte machen auch nicht irgendwelche Wirtschaftsverbände oder sonstige Organisationen eine Partei, sondern einzig und allein die Bürger, die einer Partei ihre Stimme geben oder eben nicht.
Prof. Fratzscher kann natürlich persönliche Meinungen zu Parteien äußern, wenn er dies jedoch mit dem Impetus seiner professoralen Fachlichkeit macht, sollte er doch seine Auffassung wissenschaftlich begründen. Allgemeinplätze, wie die AfD sei gegen Europa, sie sei für die Abschaffung des Euro, für geschlossene Grenzen, sind Meinungsäußerungen, die durch nichts bewiesen sind. Er meint ferner, die AfD sein für einen schlankeren Staat, der weniger für die Infrastruktur macht weniger in die soziale Sicherung investiert. Wenn die AfD Regierungsverantwortung hätte, würden vier Millionen Arbeitsplätze vernichtet.
Was der Professor nicht erklärt, ist die Tatsache, dass gegenwärtig, wo doch die AfD aus allen politischen Entscheidungsgremien mit Hilfe des sogenannten Brandmauerverfahrens herausgehalten wird, die Wirtschaft in Deutschland immer mehr in den Abgrund rutscht. Tausende Arbeitsplätze vernichtet werden und große Industriekonzerne Deutschland verlassen. Die Infrastruktur Deutschlands ist auch nicht von der AfD heruntergewirtschaftet worden, sondern von Merkel, Scholz, Habeck und Merz.
Prof. Fratzscher erklärt auch nicht, warum die Wirtschaft vor der Errichtung der EU in Brüssel florierte und die DM die stabilste Währung auf der Welt gewesen ist. Deutschland war Exportweltmeister auch als es noch die Grenzen in Europa gab, die im Übrigen schon immer absolut durchlässig für die Bürger Europas gewesen sind. Fratzscher meint, die CDU sei der Garant für eine solide Wirtschaft. Warum die Wirtschaft seit Merkel immer problematischer wurde und wir jetzt in einer Deindustrialisierung Phase stehen, konnte der schlaue Professor nicht darlegen.
Aktuell bleibt bei einem solchen Wissenschaftler nur ein schlechter Beigeschmack, weil man erkennt, dass hier eine polemische Parteipolitik betrieben wird, die mit Wissenschaft nichts zu tun hat. Die Wissenschaft dient hier nur der Verdummung der Bevölkerung, damit sie das wählt, was die gegenwärtigen Politiker wollen, damit sie ihre Macht behalten.
Wer Wissenschaft als Tarnkappe für politische Parolen missbraucht, verrät nicht nur die Universität, sondern auch die Bürger, die auf Klarheit und Wahrheit angewiesen sind. Die eigentliche Brandmauer verläuft nicht zwischen Parteien, sondern zwischen ehrlicher Analyse und ideologischem Gerede. Und genau diese Mauer reißen Professoren wie Fratzscher mit jedem Interview weiter ein.
